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  Panama Papers

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Der britische Premier David Cameron hat am Sonntag seine Steuererklärungen veröffentlicht. Er reagiert damit auf die Panama-Enthüllungen, wonach er an einer Briefkastenfirma seines verstorbenen Vaters beteiligt war. Kommentatoren sind uneins, ob Cameron etwas vorzuwerfen ist, fürchten aber, dass die Affäre den Ausgang des Brexit-Referendums beeinflussen könnte.

Neben den britischen und isländischen Premiers stehen die Namen von vielen weiteren europäischen Prominenten und Politikern in den Panama Papers. Ist die Steuerflucht mit Hilfe von Briefkastenfirmen vor allem ein westliches Phänomen?

Nach den Panama-Enthüllungen will die EU-Kommission multinationale Firmen zu mehr Transparenz verpflichten. Entsprechende Pläne präsentierte am Dienstag Finanzkommissar Jonathan Hill. Einige Kommentatoren begrüßen den Vorstoß, fordern aber gleichzeitig weitere Schritte. Andere halten eine gerechte Welt ohne Steueroasen für illusorisch.

Islands Premier Sigmundur Davíð Gunnlaugsson ist am Dienstag zurückgetreten, nachdem sein Name in den Panama Papers aufgetaucht war. Zuvor hatten tausende Menschen seinen Rückzug bei einer Demonstration gefordert. Kommentatoren halten diesen auch für den einzig logischen Schritt.

Es ist die größte Datenmenge, mit der Journalisten jemals gearbeitet haben: Die Panama Papers über Briefkastenfirmen, in denen Prominente aus aller Welt ihr Geld parken, umfassen rund 2,6 Terabyte Daten. Einige Kommentatoren sprechen deshalb von einer Sternstunde des investigativen Journalismus. Für andere wirft die Herkunft der Daten Fragen auf.

Die Panama Papers zeigen, dass Politiker und Prominente aus aller Welt ihr Geld in Briefkastenfirmen parken. Für einige Kommentatoren ist dies der Beweis, dass sich die Superreichen eine Parallelwelt mit eigenen Regeln geschaffen haben. Andere warnen davor, vorschnell mit dem Finger auf Wohlhabende zu zeigen.