Internationaler Tag der Pressefreiheit

Die Bedingungen für freie journalistische Berichterstattung sind weltweit schlechter geworden. Zu diesem Urteil kommt die Organisation Reporter ohne Grenzen. Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit warnen Journalisten vor den Folgen.

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Adevărul (RO) /

Kauft Qualitätspresse!

Qualitätsjournalismus ist kostspielig, aber auch unverzichtbar, mahnt Remus Florescu in seinem Blog bei Adevărul:

„Um, wie bei den Panama Papers oder im Film Spotlight, Qualitätsarbeit zu leisten, braucht man sehr gute Journalisten und Zeit. Beides ist Luxus in der heutigen Presselandschaft. ... Doch wird es uns noch teurer zu stehen kommen, wenn wir keinen Qualitätsjournalismus mehr haben. Ich spiele jetzt aufs Geld an, das veruntreut wird, und nicht in Straßen, Schulen und Bildung fließt. Ich spiele auf die Menschen an, die durch die Laxheit der staatlichen Institutionen bei der Umsetzung der Gesetzgebung gestorben sind. 'Korruption tötet!' wurde im vorigen Herbst auf den Straßen Rumäniens gerufen und das ist wahr. Das Problem ist, dass die Proteste verloschen sind wie ein Strohfeuer und dass das korrupte System weiter bestehen darf. Was ist zu tun? Lest Qualitätspresse, teilt sie auf Facebook und kauft Euch Zeitungen am Kiosk.“

Autograf.hr (HR) /

Journalismus muss Politiker das Fürchten lehren

Kroatiens neue national-konservative Regierung geht hart gegen unabhängige Medien vor, die ohnehin auf schwachen Beinen stehen, warnt Anton Filić, Präsident der Journalistengewerkschaft, auf dem Onlineportal Autogramm.hr:

„Die neue Regierung in Kroatien hat sich auf die Non-Profit Medien gestürzt und ihnen die Gelder gekürzt oder schlicht komplett gestrichen. Ähnlich erging es den Zeitungen nationaler Minderheiten, wie etwa der Voce Del Popolo in italienischer Sprache, die nun eingestellt werden muss. Was kommt als nächstes? George Washington warnte einst: 'Wenn man uns die Redefreiheit nimmt, werden wir stumm und schweigend wie die Herde zur Schlachtbank geführt'. Wir wollen uns die Redefreiheit nicht nehmen lassen! Journalisten müssen klar gegen ideologische Kriege Stellung beziehen, denn sie nutzen nur denen, die Verbrechen und Korruption auf Staatsebene verschleiern wollen. ... Journalismus darf nicht den 'Linken' oder 'Rechten' dienen, sondern muss von Politikern gefürchtet werden.“