Es gibt erdähnliche Planeten

US-amerikanische und belgische Forscher haben auf der Umlaufbahn des Roten Zwergsterns Trappist-1 sieben Planeten entdeckt, die in Größe und Masse mit der Erde vergleichbar sind. Kommentatoren fordern mehr Geld für Grundlagenforschung und schwärmen von einem neuen Zeitalter der Entdeckungen.

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La Libre Belgique (BE) /

Ein Sieg der Grundlagenforschung

Die Entdeckung zeigt die Bedeutung der meist sträflich vernachlässigten Grundlagenforschung, jubelt La Libre Belgique:

„Die Entdeckung durch die Nasa und ein Forscherteam, das größtenteils der Universität Liège angehört, lädt nicht nur zum Träumen ein. Sie holt die Aussicht auf Existenz außerirdischen Lebens endgültig aus der Science-Fiction-Sphäre heraus. … Es wäre falsch, das Echo auf diese Nachricht als aufgeregtes Gegacker abzutun. Die Nachricht hat nämlich weitere positive Auswirkungen. Allen voran zeigt sie der Politik die dringende Notwendigkeit, die Grundlagenforschung an den Universitäten so zu finanzieren, wie sie es verdient - diese undankbare wissenschaftliche Aufgabe, wie sie von denjenigen betrachtet wird, die Wissenschaft nur im Hinblick auf Investitionserträge wahrnehmen.“

Lidové noviny (CZ) /

Entdeckung wie zu Kolumbus' Zeiten

Ins Zeitalter der großen Entdeckungen fühlt sich Lidove noviny zurückversetzt:

„Damals ist jede solche Entdeckung etwas Einzigartiges gewesen. Heute nennen die Medien den Stern mit seinen sieben Planeten ebenfalls eine Einzigartigkeit. Nun, die Planten werden vermutlich kein Einzelfall sein, die erste Bestätigung für ihre Existenz dagegen ist es schon. Dass auch seriöse Zeitungen in ihren Titelzeilen schrieben, dass einige der Planeten 'bewohnbar' seien, hängt auch mit den klammen Finanzen der Weltraumforschung zusammen. Da dramatisiert man schnell mal ein bisschen. Über die 'Bewohner' wissen wir nämlich nichts. ... Es macht auch erst einmal keinen großen Sinn, über Leben auf anderen Planeten nachzudenken. Von grundsätzlicher Bedeutung ist aber, dass es weitere erdähnliche Planeten gibt. Das zu wissen, ist ein ebenso bedeutender Fortschritt, wie es die Entdeckung erster Inseln war.“