Kiew blockiert russische Netzwerke

Die Ukraine hat den Zugang zu mehreren russischen Internetdiensten gesperrt, darunter auch zum sozialen Netzwerk VKontakte, das nach eigenen Angaben mehr als 15 Millionen ukrainische Nutzer hat. Kiew will damit die Russland-Sanktionen wegen des Konflikts in der Ostukraine ausweiten. Lettische Zeitungen beschäftigen sich mit den Folgen der Blockade.

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Diena (LV) /

Alle Brücken werden abgerissen

Das Ende der einst guten Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine ist nahe, fürchtet Diena:

„Langsam werden alle Formen der Beziehung zwischen Russland und der Ukraine zerstört. Das Rennen nähert sich der Zielgeraden. Diesmal spielen weder finanzielle noch andere Verluste eine bedeutende Rolle, wichtiger ist jetzt die Frage des Umgangs miteinander. Es gibt für beide Länder nur noch zwei verbindliche Bereiche, in denen keine ernsthaften gesetzlichen Beschränkungen eingeführt wurden: die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche ist weiter unter dem Dach des Moskauer Patriarchats und drei Millionen Gastarbeiter mit ukrainischem Pass leben weiterhin in Russland.“

Latvijas Avīze (LV) /

Ukraine kämpft um ihre Existenz

Latvijas Avize fühlt sich an die Vergangenheit des eigenen Landes erinnert:

„Zurzeit versucht die Ukraine das zu erreichen, was in den 1990er Jahren Lettland nicht komplett gelungen ist: So weit wie möglich auf Distanz zu Russland zu gehen, um Abhängigkeiten und Einflüsse aller Art zu verringern. Für Lettland waren diese Einflüsse nicht ganz so gefährlich. Für die Ukraine geht es tatsächlich um ihre Existenz. Denn die regierende Elite in Moskau ist der Meinung, dass die Ukraine immer noch ein Teil Russlands ist und das auch bleibt. Daher versucht sie, zumindest teilweise die Gewohnheiten der Bevölkerung durch Internet und Fernsehen zu ändern.“