Spaniens König besucht Großbritannien

Spaniens König Felipe und seine Frau Letizia sind derzeit auf Staatsbesuch in London. Vor dem britischen Unterhaus pochte Felipe auf eine Lösung für die EU-Bürger in Großbritannien und die Briten in der EU nach dem Brexit. Er hoffe außerdem auf eine Einigung im Streit um das britische Überseegebiet Gibraltar. Spanische Medien pflichten ihm bei.

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El Mundo (ES) /

Brexit könnte Gibraltar-Streit lösen

Als Felipes wichtigste Amtshandlung bezeichnet El Mundo den Staatsbesuch und hofft auf eine Lösung im ewigen Streit um Gibraltar:

„Gibraltars Situation nach dem EU-Austritt bereitet Großbritannien Kopfzerbrechen. Der Brexit ist eine einmalige Gelegenheit, um diesen Anachronismus nun endlich zu beenden, wie das die Uno schon seit Jahrzehnten fordert ... Spanien hat sich sehr dialogbereit gezeigt und eine vorübergehende gemeinsame Souveränität über Gibraltar vorgeschlagen. ... Der Status Quo verstößt nicht nur gegen Spaniens Hoheitsrechte, sondern auch gegen jene Prinzipien, die die Briten bei der Rückgabe von Hong Kong an China festgelegt haben.“

ABC (ES) /

Spanien holt auf, Großbritannien bleibt vorne

Zuletzt war ein spanisches Königspaar vor 31 Jahren auf Staatsbesuch in Großbritannien. Anlass für ABC, die Entwicklung beider Länder zu vergleichen:

„Seit 1986 fährt der spanische Zug bergauf und der britische bergab. ... Wenn jemand vorausgesagt hätte, dass eine der wichtigsten britischen Banken, das größte Mobilfunkunternehmen, die Flughäfen Heathrow und Luton spanisch sein würden, wir hätten ihn für verrückt erklärt. ... Heute ist das so. Warum ist Großbritannien aber immer noch einflussreicher? Dafür gibt es fünf Gründe: der Respekt vor den Institutionen und der spontane Patriotismus der Briten, die Bedeutung von Wissenschaft und Universitäten, die Londoner City als globaler Finanzplatz, die Soft Power der Kultur und die dank der Einwanderung wachsende Bevölkerung. ... Wir dagegen haben ein demographisches Problem. Wenn sich nichts ändert, werden wir zum Ende des Jahrhunderts ein Land zweiter Klasse.“