Wie erfolgreich ist die AfD?

Die AfD steht vier Jahre nach ihrer Gründung vor dem Einzug in den deutschen Bundestag. Umfragen zufolge könnte die Partei zwischen neun und zwölf Prozent der Stimmen erhalten. Kommentatoren analysieren, warum viele Wähler für die rechtspopulistische und national-konservative Partei stimmen könnten.

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Deutsche Welle (RO) /

Merkel ist schuld am Aufstieg der Rechten

Angela Merkel wird wohl wiedergewählt werden, doch sie trägt eine Mitschuld am Erfolg der rechtspopulistischen AfD, meint der rumänische Dienst der Deutschen Welle:

„Sicherlich, den Deutschen geht es zu gut, als dass sie die Kanzlerschaft von Merkel aufgeben und mehrheitlich für die AfD stimmen würden. Nach zwölf Jahren an der Spitze kann sich die Kanzlerin über einen solch riesigen Bonus freuen. Er übertüncht in den Augen vieler auch das schreckliche Malheur von 2015: die rasche Öffnung der Grenzen von Deutschland und Europa für den unkontrollierten Flüchtlingsstrom. … Das bedeutet aber nicht, dass die Wähler nicht wissen, wer mitverantwortlich ist für den Aufstieg der AfD. Weil [ein bürgerliches] Kanzleramt erstmals in der Nachkriegsgeschichte nach links gerückt ist, haben sich die Rechtspopulisten im Parteienspektrum dauerhaft einen Platz rechts der Christdemokraten gesichert.“

Daily Sabah (TR) /

Kampf um Oppositions-Hoheit

Die Alternative für Deutschland und Die Linke werden künftig eine immer stärker werdende Opposition vom rechten und linken Rand bilden, glaubt Daily Sabah:

„Leider könnte es darauf hinauslaufen, dass die AfD sich als eigentliche Gewinnerin der Wahl am 24. September herausstellt. Schätzungen zufolge wird die Partei mit ihren rechten Slogans und ihrer rechten Rhetorik ungefähr neun bis zwölf Prozent der Stimmen erhalten. Die einzige Partei, die ihr die Position der dritten Bundestagsfraktion streitig machen kann, ist Die Linke. Doch es ist unwahrscheinlich, dass AfD und Linke einen Beitrag zur Zukunft Deutschlands leisten werden. Sie werden vermutlich die Opposition gegen eine große Koalition formen und könnten über die nächsten vier Jahre ihren Stimmenanteil sogar erhöhen. Für die SPD wäre das katastrophal.“