Playboy-Gründer Hugh Hefner ist tot

Der US-amerikanische Playboy-Gründer Hugh Hefner ist am Mittwoch im Alter von 91 Jahren gestorben. In den 1950er Jahren gab er den ersten Playboy heraus, wurde durch das Geschäft mit der Freizügigkeit reich und berühmt und galt als stete Provokation für konservative Moralvorstellungen. War Hugh Hefner ein Freiheitskämpfer oder vielmehr der Welt oberster Sexist?

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Polityka (PL) /

Hugh, du warst in Ordnung

Mit seinem Playboy hat Hefner einen wichtigen Beitrag zur sexuellen Revolution geleistet, lobt Polityka:

„Als einer der ersten hat Hugh Hefner den Ausbruch der sexuellen Revolution in den späten 1960er Jahren vorausgesagt, einer Revolution, die schließlich die gesamte westliche Welt ergriff. Am Ende wurde er selbst zu einer ihrer Ikonen. ... Als er 1953 die erste Ausgabe des Playboy herausgab, legte Hefner die damals noch lange Lunte, die dann wesentlich später eine gesellschaftliche und moralische Explosion entfachen sollte. ... Leb wohl Hugh. Du warst in Ordnung. Du hast der Welt etwas völlig Neues gezeigt und deswegen hast du dir deinen Erfolg und dein langes Leben verdient.“

The Independent (GB) /

Der ultimative Frauenfeind

Feministinnen sollten dem verstorbenen Playboy-Gründer keine Träne nachweinen, meint Kolumnistin Julie Bindel in The Independent:

„Er hat unermesslichen Schaden angerichtet, indem er Pornografie und damit den Kauf und Verkauf des weiblichen Körpers zu einem legitimen Geschäft gemacht hat. Hefner hasste Frauen, er bezeichnete sie als 'Hunde'. ... Zu behaupten, Hefner sei ein sexueller Befreier oder ein Vorkämpfer für Redefreiheit gewesen, ist so, als würde man Roman Polanski für seinen Beitrag zum Kinderschutz loben. Gut vorstellbar, dass die Hersteller von Seidenpyjamas Hefner nachtrauern. Doch keine Feministin irgendwo in der Welt sollte auch nur eine Träne vergießen.“