Wie gelingt Integration durch Arbeit?

Schweden diskutiert derzeit eine mögliche Öffnung des Arbeitsmarktes für Migranten. Arbeit ist der Schlüssel zur Integration, da sind sich viele einig. Kontrovers diskutiert wird die Frage, ob Niedriglohnjobs der richtige Ansatz sind.

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Dagens Nyheter (SE) /

Wir brauchen einen schwedischen Traum

Der Einstieg in den schwedischen Arbeitsmarkt muss leichter werden, fordert die liberale Tageszeitung Dagens Nyheter mit Blick auf die Flüchtlingssituation:

„Den Neuankömmlingen, die so oft in den Problemgegenden landen, muss ein schwedischer Traum angeboten werden. Wir brauchen ein Äquivalent zum amerikanischen Traum. Das schwedische System wirkt heutzutage mit seiner potentiellen Abhängigkeit von Unterstützung und hohen Hürden für den Eintritt in den Arbeitsmarkt lähmend auf die Eigeninitiative der Menschen. Die Linke widersetzt sich seit Langem Einstiegslöhnen für Neuankömmlinge, hat aber keine Antwort darauf, wie diese einen Job bekommen könnten. Ein weiteres Problem ist, dass sich Arbeitslosigkeit vererbt. Wer hierherkommt, muss starke Anreize und Möglichkeiten erhalten, um sich so schnell wie möglich selbst versorgen zu können.“

Upsala Nya Tidning (SE) /

Miese Jobs sind nicht die Lösung

Mehr Niedriglohnjobs sind sicherlich nicht die Lösung, will man die wachsende Zahl von Flüchtlingen integrieren, mahnt die liberale Tageszeitung Upsala Nya Tidning:

„Die meisten dieser Jobs sind aus gutem Grund verschwunden. Es muss begrüßt werden, dass die technische Entwicklung dazu beiträgt, dass Jobs mit Aufgaben, die die Seele töten, verschwinden. Selbst Arbeiten, die keine Hochschulausbildung erfordern, können heutzutage nicht mehr von jedermann ausgeübt werden. Eine gründliche Einarbeitung oder sogar eine Ausbildung sind erforderlich, und wer einen solchen Beruf ausübt hat auch einen Berufsstolz. ... In vielen Ländern gibt es einfache Jobs und die Menschen, die diese ausüben, müssen zu denen aufschauen, die erfolgreicher waren als sie selbst. Das haben wir in Schweden hinter uns gelassen - für immer.“