Griechische Briefbombe in IWF-Büro explodiert

Eine Briefbombe ist am Donnerstag beim Internationalen Währungsfonds in Paris explodiert. Ermittlungen zufolge soll sie in Griechenland abgeschickt worden sein. Zuvor hatte die griechische Terrorgruppe Bande der Feuerherde die Verantwortung für eine Bombe übernommen, die an Bundesfinanzminister Schäuble adressiert war. Während einige griechische Medien um das Ansehen des Landes in der Welt fürchten, nehmen andere die Sache mit Humor.

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Protagon.gr (GR) /

Was Terror und Feta-Käse gemeinsam haben

Das Onlineportal Protagon mokiert sich über die ganze Angelegenheit:

„Jemand steckt etwas in ein Paket, schreibt die Namen [der Nea-Dimokratia-Abgeordneten] Adonis Georgiadis und Vasilis Kikilias als Absender darauf und das Paket macht sich auf seinen Weg, um den unglücklichen Empfänger zu erreichen. Zumindest kann sich die griechische Post rühmen, dass sie eine Lieferung an ihren Bestimmungsort brachte. Jetzt aber mal im Ernst: Griechenland exportiert nicht nur Unternehmen, die scharenweise in die Nachbarländer abwandern, um der wilden Besteuerung zu entgehen. Griechenland exportiert nun auch (Post-)Terrorismus, das ist so etwas wie der Feta-Käse, ein nationales Produkt mit geschützter Ursprungsbezeichnung.“

To Vima (GR) /

Keine Toleranz mit Terroristen

To Vima findet die Sache hingegen gar nicht lustig:

„Anstatt die [internationale] öffentliche Meinung mit Exporten von Produkten und Dienstleistungen aus Griechenland auf uns aufmerksam zu machen, stehen wir mit dem Export von Terrorismus im internationalen Rampenlicht. Diese Briefbomben sind das Schlimmste, was einem Land passieren kann, das in Unsicherheit lebt und nach Verbündeten sucht, um auf eigenen Beinen zu stehen. ... Die Toleranz gegenüber Gewalt und anti-systemischen Aktionen, die in den Jahren der Krise kultiviert worden ist, ermöglicht es manchen, mit Bomben und Waffen zu spielen und Menschenleben zu gefährden, und sich dazu noch als unsere selbsternannten Retter aufzuspielen. ... Es ist nicht das erste Mal. Und hier bestätigen sich leider wieder die Leichtlebigkeit und die Unzulänglichkeit der öffentlichen Dienstleistungen und öffentlichen Organisationen.“