Was darf auf Facebook gepostet werden?

The Guardian hat am Sonntag interne Dokumente von Facebook veröffentlicht, die zeigen sollen, was das Prüfteam des sozialen Netzwerks den Nutzern durchgehen lässt und wann es einschreitet. Dem Leak zufolge arbeiten die 4500 Moderatoren aufgrund der großen Zahl an Inhalten am Limit. Journalisten verweisen auf die Verantwortung des Unternehmens und sagen strengere Regeln für die Zukunft voraus.

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Irish Examiner (IE) /

Einfluss bedeutet Verantwortung

Da die Löschregeln für Inhalte bei Facebook global für alle die gleichen sind, müssen sie besonders streng sein, fordert The Irish Examiner:

„Alle über einen Kamm zu scheren, vernachlässigt, dass unterschiedliche kulturelle Vorstellungen einem derart großen Handlungsspielraum entgegenstehen könnten. Gleichzeitig ist es [beispielsweise] unwahrscheinlich, dass Inhalte, die zeigen, wie sich traumatisierte Personen selbst verletzen, abschreckend wirken. Eher könnten sie andere zur Nachahmung ermutigen. Gewalt ist letztlich der ultimative Ausdruck des Scheiterns - und jede vernünftige und fürsorgliche Gesellschaft würde alles tun, um sie zu verdrängen. ... Die sich rasant weiterentwickelnde Technik verändert unsere Welt. Doch wenn wir es nicht schaffen, diese besondere Veränderung zu steuern, werden wir viel mehr verlieren als wir gewinnen. Facebook muss verstehen, dass sein großer Einfluss auch große Verantwortung mit sich bringt.“

El Mundo (ES) /

Facebook kämpft gegen Imageverlust

Facebook wird künftig größere Verantwortung für Fakenews und Hassreden übernehmen, die über das soziale Netzwerk verbreitet werden, sagt El Mundo voraus:

„Als Privatunternehmen kann Facebook die Kontrolle dieser Inhalte nach eigenem Dafürhalten regeln oder die Verbreitung dieser Botschaften auch frei laufen lassen, sofern diese nicht gesetzwidrig sind. Die Debatte über die Rolle von Facebook - und damit auch der anderen sozialen Netze - greift aber angesichts des hohen Einflusses viel tiefer. Ist Facebook bloßer Übermittler von Inhalten, die dritte Personen miteinander teilen? Oder ist es auch dafür verantwortlich, dass diese Informationen zutreffen und nicht gegen Rechte oder Würde des Menschen verstoßen? Im Moment gibt es auf diese Frage noch keine eindeutige Antwort. Aber das Interesse der Verantwortlichen bei Facebook, einen Imageverlust zu vermeiden, weist eher in die zweitgenannte Richtung.“