Wer befreit Afghanistan vom Terror?

Nach dem schweren Anschlag mit mindestens 90 Toten und mehr als 400 Verletzten herrschen in Kabul Trauer und Verzweiflung. Die Gewalt in Afghanistan wird immer schlimmer, Regierung und Behörden scheinen machtlos. Nicht nur eine stärkere Präsenz internationaler Truppen ist nun nötig, meinen Kommentatoren.

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El Mundo (ES) /

Mehr internationale Präsenz ist nötig

Trotz jahrelanger internationaler Bemühungen ist die Lage in Afghanistan alles andere als stabil, bedauert El Mundo:

„Auch 15 Jahre nach der US-Invasion in Afghanistan bleibt festzustellen, dass weder die militärische Intervention der Alliierten noch die üppigen Finanzhilfen für die afghanische Regierung oder die Investitionen in den Kampf gegen Terror die Eskalation der Gewalt gelindert haben. ... Trotz der Aktionen und des internationalen Truppeneinsatzes bleibt Afghanistan ein Pulverfass. ... Es muss dringend eine effiziente und überzeugende Lösung gefunden werden. Dafür ist nicht nur die internationale Präsenz von Truppen nötig. Auch die ineffektive afghanische Regierung muss endlich Stabilität und volle Autorität erlangen.“

The Times (GB) /

Europa muss USA in Afghanistan unterstützen

Die europäischen Nato-Partner sind verpflichtet, im Kampf gegen die Taliban und andere Dschihadisten in Afghanistan einen militärischen Beitrag zu leisten, findet The Times:

„Die Nato hat anerkannt, dass sie formal Teil der Anti-IS-Koalition sein muss. ... Ziel einer verstärkten Streitmacht ist es, die Regierung in Kabul zu stärken. Die Taliban sollten nicht als mögliches Mitglied einer Einheitsregierung umworben werden. Vielmehr sollten sie in Schach gehalten werden, bis begleitender diplomatischer Druck gewährleistet, dass ihre Kämpfer die Unterstützung aus dem Ausland verlieren. ... Ein strategischer Zugang ist entscheidend, um die Taliban zu schwächen und zu spalten. Das ist eine Mission für das gesamte Bündnis, nicht nur die USA.“