Dopingfall bringt Russland in Bedrängnis

Alexander Kruschelnizki, russischer Bronze-Medaillengewinner im Curling, ist positiv auf das verbotene Herzmittel Meldonium getestet worden. Der Chef des russischen Curling-Verbands sprach von Sabotage. Für Kommentatoren ist das Ganze eine Farce.

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Echo Moskwy (RU) /

Russische Sportler werden zur Witzfigur

Der Dopingfall im Mixed-Curling gefährdet die Rehabilitation Russlands nach der Doping-Affäre von Sotschi, meint der Journalist Anton Orech in Echo Moskwy:

„Die gesamte uns feindlich gesinnte Welt, also fast der ganze Globus, denkt ja, dass die Russen Doping schon anstelle von Babynahrung zu sich nehmen. ... Klar, den heißersehnten Einmarsch bei der Schlussfeier mit Flagge und Kleidung in Nationalfarben wird es jetzt nicht geben, die Medaille wird gestrichen und das junge Paar, das man schon das neue Gesicht des russischen Sports nannte, ist lächerlich gemacht. ... Dummheit ist noch schlimmer als Verbrechen. Und nichts ist erniedrigender, als zur Witzfigur zu werden - wenn jetzt alle davon reden, dass ein russischer Mann ohne Doping nicht einmal den Boden schrubben kann.“

BNS (LT) /

Olympische Bewegung sollte sich schämen

Und für den AP-Journalisten Tim Dahlberg beweist der Fall, dass russische Sportler bei diesen Wettkämpfen nichts zu suchen haben. So schreibt er in einem Gastbeitrag für BNS:

„Dafür, dass der gedopte Curler ein Russe ist, sollte sich die ganze olympische Bewegung schämen. Die Olympia-Offiziellen haben in den letzten Monaten bei jeder Gelegenheit betont, dass die restliche Mannschaft aus Russland gründlich untersucht würde und keine Gefahr bestehe, dass jemand etwas Verbotenes einnimmt. ... Fakt bleibt, dass man den Russen die Annäherung an das olympische Feuer komplett hätte verbieten sollen. Es war klar, dass sie bei den olympischen Spielen in Sotschi 2014 alle frech ausgetrickst haben, damit sie die meisten Medaillen gewinnen.“