Israel-Palästina-Konflikt: ein Perspektivenwechsel

Im Bemühen um eine ausgewogene Kommentierung des israelisch-palästinensischen Konflikts bringt die Schweizer Tageszeitung Le Temps in diesen Tagen vier unterschiedliche Sichtweisen - deren Veröffentlichung nun mit Raketenangriffen aus Gaza auf Israel zusammenfällt. Hier sind Zitate aus den ersten beiden Texten, die in Le Temps erschienen sind.

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Le Temps (CH) /

Palästina muss Israel anerkennen

Palästina muss von seinem Hass auf Israel ablassen, meinen Joël Herzog und Jean Auguste Neyroud von der Organisation Suisse-Israel:

„Die Palästinenser gefallen sich darin, auf eine unmögliche Zukunft zu warten, während sie dank der enormen Summen überleben, die ihnen die Uno und die Geberländer seit 70 Jahren geben. ... Wenn der Hass auf die Juden und auf Israel die Hauptantriebskraft der palästinensischen Bewegung ist, dann darf man sich fragen, ob diese Bewegung fähig ist, ein Staat zu werden. ... Die Palästinenser dürfen wählen, wie sie ihr Schicksal gestalten wollen: eine Trennung von Israel? Mit Sicherheit. Ein autonomer Staat? Eine Föderation mit einem der arabischen Nachbarn? Sie müssen damit beginnen, Israel anzuerkennen, ohne Hintergedanken, und ihre Erziehung zum Hass auf die Israelis und die Juden beenden.“

Le Temps (CH) /

Israel muss Kolonialisierung beenden

JCall Suisse (als Dependance von European Jewish Call for Reason) veröffentlicht einen vor allem an Israel gerichteten Appell:

„Wir denken immer noch, dass allein ein politisches Abkommen zu einer Zweistaatenlösung diesen blutigen Konflikt beenden kann. Wir rufen die israelische Regierung und die palästinensischen Autoritäten dazu auf, ein für allemal wirkliche Verhandlungen zu beginnen, die zu einem gerechten und dauerhaften Frieden führen müssen. Wir fordern das Ende der Besetzung immer weiterer palästinensischer Gebiete, damit Israelis und Palästinenser in Frieden und Sicherheit Seite an Seite leben können. Wenn die momentane Regierung eine tödliche Strategie der Eskalation wählt, die alles in Brand setzt, müssen wir ihr den Ausweg aufzeigen, der die Besetzung beendet und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch erlaubt.“