Labour will Großbritannien umkrempeln

Die oppositionelle britische Labour Party hat am Donnerstag ihr Programm für die Wahl am 12. Dezember vorgestellt. Sie möchte Post, Bahn, Wasserversorgung und Energieunternehmen verstaatlichen. Außerdem strebt sie einen höheren Mindestlohn, neue Sozialwohnungen, kostenloses Internet und höhere Steuern für Reiche an. Sind das die richtigen Rezepte, um das Land für die Zukunft fit zu machen?

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Financial Times (GB) /

Corbyns Rezepte ruinieren die Wirtschaft

Sollte Labour an die Macht kommen, droht Großbritannien der Niedergang, warnt Financial Times:

„Die Kombination aus strafenden Steuererhöhungen, weitreichender Verstaatlichung und dem Ende der Gewerkschaftsreformen der Thatcher-Ära dreht die Zeit um 40 Jahre zurück. Dazu kommt eine enorme Expansion des staatlichen Sektors, basierend auf Ausgaben in der Höhe von sechs Prozent des nationalen Einkommens. Damit sind Labours Pläne ein Rezept für den endgültigen wirtschaftlichen Niedergang. ... Ein verantwortungsbewusstes Mitte-links-Programm zur Wiederherstellung von Fairness und Chancen, zum Wiederaufbau öffentlicher Dienstleistungen und zur Wahrung von Anreizen für den Privatsektor war zum Greifen nahe. Labour-Chef Jeremy Corbyn hat eine Riesenchance verpasst.“

The Guardian (GB) /

Ein Programm für ernste Zeiten

Die Labour-Partei setzt in ihrem Wahlprogramm die richtigen Maßnahmen auf die Agenda, lobt The Guardian:

„Die Ambitionen entsprechen der Dringlichkeit, die diese Zeit verlangt. Die grüne Agenda ist das wichtigste Wahlversprechen, ein übergeordneter Imperativ. Es ist jedoch nicht das einzige Thema, mit dem sich das Programm in mutigen Worten auseinandersetzt. Es spricht die Vernachlässigung von kleineren Städten und Regionen an, den Bedarf an modernerem öffentlichen Verkehr und ausgebauter Infrastruktur, die Bedeutung von Umschulungen und den rechtlichen Schutz von Werktätigen vor unfairen Arbeitsbedingungen. Dazu kommen Bekenntnisse zu bezahlbarem Wohnen, einer besseren Betreuung von Kindern sowie älteren Menschen und klügeren Investitionen in Bildung und Gesundheit. All das ist ebenfalls dringend geboten.“