Olympia 2022 vorbei: Es kann nur besser werden

Die Olympischen Winterspiele in Peking sind am Sonntagabend zu Ende gegangen. Im Anschluss an die traditionelle Schlussformel übergab IOC-Präsident Thomas Bach die Olympische Flagge den Bürgermeistern von Mailand und Cortina, wo die kommenden Winterspiele 2026 stattfinden. Europas Presse zieht ernüchtert Bilanz.

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Aftonbladet (SE) /

Die eigene Bevölkerung erfolgreich überzeugt

Der Journalist Ingvar Persson wertet in Aftonbladet die abgeschlossenen Winterspiele als gelungen - für die KP:

„Natürlich waren die letzten Wochen eine gigantische Propagandademonstration für das Regime in Peking. Ein Regime, das systematisch Menschenrechte verletzt, Minderheiten unterdrückt und immer aggressiver gegenüber anderen Ländern vorgeht. Vielleicht ging es nicht primär darum, Sympathien in der Außenwelt zu gewinnen. Die chinesische Führung braucht sich darüber keine Sorgen zu machen. Das Ziel war wohl eher, der eigenen Bevölkerung Erfolg und Fortschritt zu signalisieren. Und da das Regime die Nachrichtenmedien kontrolliert, schätze ich, dass es funktioniert hat.“

Echo24 (CZ) /

Freuen wir uns auf la Dolce Vita

Peking 2022 war grauenvoll, meint Echo24:

„Die Olympischen Spiele sind vorbei, vielleicht die schlimmsten der Geschichte. Nicht ikonische Momente übermenschlichen Willens bleiben im Bewusstsein, nicht Außenseitersiege oder eine großartige Atmosphäre. Im Gegenteil, die Stadien waren leer, das am meisten diskutierte Ereignis war das Doping einer 15-jährigen russischen Eiskunstläuferin. Und über allem wachte die totalitäre kommunistische Regierung. ... Die nächsten Olympischen Winterspiele sollen in Mailand und Cortina stattfinden. Hoffen wir, dass das italienische Dolce Vita die Erinnerungen an das totalitäre Peking vertreibt.“

Frankfurter Rundschau (DE) /

Die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen

Die Frankfurter Rundschau kommentiert:

„Alles in allem wirken die Olympischen Spiele nicht nur wegen des Gigantismus oder wegen der nicht ausreichenden Nachhaltigkeit überdimensioniert. Ja, sie passen damit immer weniger in die Zeit. Künftige Ausrichter von Winterspielen müssen sich ohnehin noch mit den Folgen des Klimawandels beschäftigen. Denn die Schneefallgrenze steigt zunehmend. Schon in wenigen Jahren werden Regionen, in denen heutzutage Wintersport möglich ist, dafür wohl kaum noch infrage kommen. ... Frankreich und die USA können und müssen bei ihren Spielen 2024 und 2028 zeigen, ob sie aus der Kritik an den Winterspielen in China die richtigen Schlüsse ziehen können.“