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Die Schwedendemokraten haben ihre Gegner gelähmt

Die rechtspopulistischen Parteien haben sich festgesetzt in Nordeuropa. Die Wahl in Schweden hat einmal mehr gezeigt, wie ratlos die anderen Parteien diesem Trend gegenüberstehen. Es war weniger die Frage, wer dieses Mal gewinnt, Sozialdemokraten oder Moderate. Vor dieser Wahl schien es noch nur darauf anzukommen, wer weniger an die Schwedendemokraten verliert. Das hat die Kandidaten so gelähmt, dass sie nichts Neues mehr gewagt haben. Stattdessen haben alle, Politiker und Journalisten, unermüdlich die Themen durchgekaut, die die Rechtspopulisten vorgegeben haben, Flüchtlinge und Sicherheit. Am Ende hat das den Schwedendemokraten das beste Ergebnis ihrer Geschichte eingebracht.

Noch etwas anderes lässt sich in Skandinavien beobachten. Dort haben die etablierten Parteien schon fast alles ausprobiert, um die Anti-Einwanderungsparteien ins politische System einzuordnen: Als Regierungspartei in Oslo, als einflussreiche Stütze des Premiers in Kopenhagen, als Geächtete in Stockholm. Egal welche Rolle sie erhalten oder selbst eingenommen haben, nirgendwo hat es ihren Erfolg gebrochen. Allein in Helsinki hat die Regierungsverantwortung die Wahren Finnen überfordert.

In Schweden haben die grossen Parteien es jahrelang sogar gemieden, über dieselben Themen zu sprechen wie die Schwedendemokraten. Nun haben sie genau das Gegenteil versucht. Dabei hätten sie in ihren Nachbarländern sehen können, was passiert, wenn man dieselben Argumente wie die Rechtspopulisten benutzt: Man bestätigt sie, aber stiehlt ihnen keine Wähler.

In Schweden bekommen das Sozialdemokraten und Moderate gleichermassen zu spüren, sie sind wohl die Verlierer dieser Wahl. Sie haben vergessen, was ihre eigenen Wähler wollen: Antworten darauf, wie Schwedens Sozialstaat in Zukunft aussehen soll, was Rente, Schulen und Krankenhäuser angeht. Sie wollten keine einfachen Antworten, sondern Alternativen. Deswegen haben kleine Parteien wie die Linken und die Zentrumspartei wohl so gut abgeschnitten. Die anderen haben vor lauter Schrecken über den Erfolg der Rechten ihre Wähler unterschätzt.