Globalisierung heißt auch globale Mobilität

Die ÖVP-FPÖ-Regierung lehnt den UNO-Migrationspakt ab. Sie bleibt die Antwort schuldig, was legale Migration in der globalisierten Welt bedeutet.
Margaretha Kopeinig

Margaretha Kopeinig

Österreich ist kein Einwanderungsland“, sagt Innenminister Herbert  Kickl ( FPÖ). Den Fakten hält diese Aussage nicht stand. 50.000 Zuwanderer (Nettozuwanderung) braucht Österreichs  Arbeitsmarkt  pro Jahr, um das Angebot an Arbeitskräften konstant zu halten, heißt es im Migrationsbericht des Innenministeriums (Ende 2016). „Dass Österreich aufgrund seiner demografischen Struktur Migration braucht, versteht sich von selbst“, wusste auch Kickls-Vorgänger Wolfgang Sobotka.

Dass die Regierung jetzt den globalen UNO-Migrationspakt zurückweist, basiert weder auf Fakten noch auf  kluger Politik, sondern auf Ressentiments. Wie kann man von Globalisierung in Wirtschaft und Wissenschaft reden und die globale Migration von Menschen verschiedenster Berufe und Schichten nicht beachten? Die Geschichte zeigt, dass die Welt immer von Migration profitiert hat. Ein Konzept legaler Migration hat die Regierung leider noch nicht vorgelegt. Das wäre populär. Die Worte von Kickl klingen populistisch.

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