Kommentar zur Ächtung israelischer Produkte: Irrsinn made in EU

Wein von den Golanhöhen – noch mit der Kennzeichnung „Wines of Israel“.

Wein von den Golanhöhen – noch mit der Kennzeichnung „Wines of Israel“.

Foto: Imago
Von: Timo Lokoschat

Raketenalarm im Sekundentakt. Schulkinder in Todesangst. Eine Million Menschen fliehen in Bunker. Raketen schlagen zwischen fahrenden Autos ein. Überall Explosionen. Sirenen heulen ununterbrochen.

Palästinensische Terroristen haben gestern erneut Israel angegriffen.

Und was macht die EU? Solidarität mit dem bedrängten Land zeigen? Ganz im Gegenteil: Sie versetzt dem einzigen demokratischen Staat der Region einen weiteren Faustschlag!

Der Europäische Gerichtshof bestätigt, was die EU schon seit 2015 forciert: eine Ächtung israelischer Produkte, indem eine spezielle Kennzeichnung Pflicht wird, wenn sie von Siedlungen aus dem Westjordanland stammen.

Bezeichnend: Bei weltweit über 200 weiteren umstrittenen Gebieten ist die EU weniger engagiert. Geht es am Ende (wieder einmal) nur darum, Israel an den Pranger zu stellen?

Islamisten, Linksradikale und Rechtsextreme jubeln. Es ist ihr Sieg, ihr Ansporn. Und das nur wenige Tage nach dem 9. November, der in Deutschland nicht nur Jahrestag des Mauerfalls war, sondern auch der Pogromnacht 1938, in der jüdische Geschäfte zerstört wurden und die Menschenjagd losbrach.

Eine Zwangskennzeichnung für israelische Produkte in Berlin, Nürnberg und München? Eine entsetzliche Vorstellung. Wenn deutsche Politiker ihre Reden gegen Antisemitismus auch nur halbwegs ernst meinen, müssen sie diesem EU-Irrsinn den Kampf ansagen.

Wird er dennoch umgesetzt, könnten Verbraucher Courage an der Kasse zeigen: und die gebrandmarkten Produkte erst recht kaufen!

PS: Wie wenig ausgeprägt die Sensibilität ist, wenn es um die Region geht, zeigte am Dienstagabend die „Tagesschau“: Wen ließ die öffentlich-rechtliche Nachrichtensendung zu Wort kommen, nachdem die Terrororganisation „Islamischer Dschihad Gaza“ Israel mit mehreren Hundert Raketen beschossen hatte? Einen Sprecher der Terrororganisation „Islamischer Dschihad Gaza“. Ganz so, als handele es sich um den Vertreter einer Polizeigewerkschaft oder der Arbeiterwohlfahrt. Auch so geht Relativierung.

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