Corona: An der Lügenflut sind wir alle (mit-)schuld

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Bei Fake News sitzt unser Daumen viel zu locker, wenn es darum geht, online den „Teilen“-Button zu klicken.
Christoph Schwarz

Christoph Schwarz

Aus dem politmedialen Diskurs sind sie nicht mehr wegzudenken – sogenannte Fake News, also absichtlich verbreitete, manipulative Falschnachrichten. Zuletzt gewann man zwar den Eindruck, dass so mancher mit dem Begriff allzu schnell bei der Hand war, um für ihn unliebsame, aber wahre Nachrichten abzuqualifizieren.

Mit dem Ausbruch des Coronavirus hat das Thema nun aber neue Brisanz erlangt.

Gerade in Krisenzeiten sind wir emotional besonders anfällig für Meldungen, die uns in unseren Ängsten und Vorurteilen bestärken oder unverhofft einfache Lösungen und Auswege bieten.

Mit Essig gurgeln und Ingwertee trinken, um Corona zu entkommen? Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Ist es auch. Es ist Nonsens.

Das Problem mit Fake News: In die Welt gesetzt werden sie nicht nur von ominösen russischen Hackern, die die US-amerikanischen Präsidentenwahl sabotieren wollen. Oder von fehlgeleiteten Spaßvögeln, die sich in Notsituationen eine Freude daraus machen, andere zu verunsichern (und sich damit übrigens strafbar machen.)

Wir alle sind (mit-)schuld, dass sich solche Nachrichten wie ein Lauffeuer verbreiten können – in Social Media, via Whatsapp und SMS, per eMail. Weil wir in die Falle tappen. Weil wir einen Moment lang unachtsam sind. Und weil unsere Daumen viel zu locker sitzen, wenn es darum geht, online den „Teilen“-Button zu klicken.

Achtsam sein

Gerade in schwierigen Situationen müssen wir Achtsamkeit walten lassen. Ein Blick auf den Absender kann übrigens helfen, die Fake-News-Flut einzudämmen:

Kommt die Nachricht von einer offiziellen Stelle, einer Behörde? Stammt sie nachweislich von anerkannten Experten? Wird sie von vertrauenswürdigen Medien aufgegriffen und bestätigt?

Wenn nicht: Nehmen Sie den Finger vom Knopf.

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