Königin Elisabeth :
Große moralische Autorität

Peter Sturm
Ein Kommentar von Peter Sturm
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Königin Elisabeth II., hier im Mai beim Commonwealth Day in London
Sie hat die dunkelsten Stunden des Zweiten Weltkriegs erlebt. Auch deshalb ist Elisabeth II. zur Zeit ein Glücksfall für das geplagte britische Königreich.

Wenn Großbritannien wirklich in Not ist, schlägt die Stunde der Monarchin. Normalerweise spricht Elisabeth II. nur an Weihnachten zum britischen Volk. Aber die Corona-Krise hat die Regierung jetzt veranlasst, ihre angesehenste Helferin zu aktivieren.

Mit existentiellen Krisen kennt sich die Königin, im Gegensatz zu den meisten Briten, aus eigener Erfahrung aus, hat sie doch die dunkelsten Stunden des Zweiten Weltkriegs hautnah miterlebt.

Es sind Momente wie die gegenwärtige Krise, in denen die Monarchin ihren Wert für das von der Pandemie geplagte und gesellschaftlich und politisch zerstrittene Land beweist. Elisabeth wird demnächst 94 Jahre alt. Man muss ihr und dem ganzen Königreich wünschen, dass sie noch möglichst lange auf dem Thron bleibt.

Es gibt eine „Zeit danach“

Formal ist zwar die Nachfolge über mehrere Generationen gesichert. Aber kein anderes Mitglied des Hauses Windsor wäre aktuell in der Lage, eine so große moralische Autorität und ein Gefühl von Sicherheit auszustrahlen wie diese Frau. Dass die Regierung im allgemeinen sowie der Premierminister im besonderen zur Zeit eine etwas unglückliche Figur abgeben und die Opposition sich gerade erst wieder neu erfindet, verdeutlicht die Leere, die hinter der Königin zur Zeit herrscht.

Wenn auch die Botschaften aus der realen Krisenwelt schlimm sind: Elisabeth II. signalisiert den Briten, dass es eine „Zeit danach“ geben wird.