Es gibt keine Militärlösung in Nahost

Israelische Militäroperation in Jenin, Westjordanland
Israelis und Palästinenser sind verdammt zum Miteinander – und brauchen neue Führer, um den Teufelskreis der Gewalt zu brechen.
Walter Friedl

Walter Friedl

Und ewig grüßt das Murmeltier: Man schrieb das Jahr 2002, israelische Truppen dringen in das Flüchtlingscamp in Jenin ein, es kommt zum großen Kampf – 23 israelische Soldaten werden getötet, 52 Palästinenser ebenso. 21 Jahre danach dasselbe Szenario, zwar mit weniger Opfern (keines auf israelischer Seite, rund ein Dutzend auf palästinensischer). Doch Terrorabwehr und Terrorprävention lautete die Begründung damals wie heute.

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Dazwischen liegen mehr als zwei Jahrzehnte, in denen sich die israelische Gesellschaft stark polarisiert hat und auf palästinensischer Seite Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit viel zu viele Jugendliche in die Arme radikaler Gruppen getrieben haben. Jenin im Westjordanland war und ist ihr Sammelpunkt. Dort musste die palästinensische Selbstverwaltung, die für Sicherheit verantwortlich sein sollte, kapitulieren – vor einer Hamas, einem Islamischen Dschihad oder neuen Gruppen wie "Löwengrube".

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