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  Südeuropas Linke

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Elf aus der größten Oppositionspartei Syriza ausgetretene Abgeordnete haben im griechischen Parlament eine neue Fraktion gebildet. Sie soll Nea Aristera (Neue Linke) heißen. Fraktionschef Alexis Charitsis erklärte am Montag, man wolle auf andere Art Politik machen. Kommentatoren beurteilen die Chancen des Neustarts unterschiedlich.

Nach Monaten politischer Blockade, in denen sich die Parteien nicht auf eine Regierung geeinigt haben, sollen die Spanier am Sonntag erneut wählen. Umfragen zufolge könnte das Linksbündnis Unidos Podemos zulegen, klare Mehrheitsverhältnisse zeichnen sich nach wie vor nicht ab. Bringt die Wahl Spanien weiter?

Nach der Parlamentswahl am 20. Dezember ist Spanien noch immer ohne Regierung. Der Chef der spanischen Sozialisten, Pedro Sánchez, erklärte seinen Versuch, eine Mehrheit mit Podemos und Ciudadanos zu schmieden, für gescheitert. Alles deutet auf Neuwahlen am 26. Juni hin. Kommentatoren ärgern sich über die Inkompetenz der Politiker.

Der gemäßigt konservative Politiker Marcelo Rebelo de Sousa wird der neue portugiesische Präsident. Er setzte sich am Sonntag im ersten Wahlgang durch. Kommentatoren sehen Rebelo de Sousa als Gegengewicht zur neuen Linksregierung und als Vermittler zwischen den politischen Lagern.

Mit dem Versprechen, der Sparpolitik in Griechenland ein Ende zu setzen, gewann die linke Syriza vor einem Jahr die Parlamentswahl. Heute hat Premier Alexis Tsipras viele Auflagen und Reformen der Kreditgeber umgesetzt. Kommentatoren ziehen eine kritische Bilanz.

Italiens Premier Matteo Renzi hat die Rolle Berlins in der EU als zu dominant kritisiert. "Europa muss 28 Ländern dienen, nicht nur einem", sagte er der Financial Times am Montag. Renzi nimmt den Kampf gegen die anachronistische deutsche Sparpolitik auf, loben einige Kommentatoren. Andere sehen die Kritik an Deutschland als billiges Mittel zum Stimmenfang.