Nach mehr als zwei Jahren Krieg haben die Vermittlerstaaten am Montag im ägyptischen Scharm el-Scheich das Gaza-Abkommen unterzeichnet. Israel und die Hamas hatten die Einigung bereits am Donnerstag gebilligt, zu der unter anderem die Freilassung der israelischen Geiseln und eine Waffenruhe gehören. Nun soll über weitere Schritte im Friedensprozess verhandelt werden. Skepsis und Hoffnung bei Kommentatoren.

Estnische Grenzer beobachteten am Freitag einige schwer bewaffnete Soldaten ohne Erkennungszeichen im "Saatse-Stiefel". Dort führt die Straße in das kleine Dorf Saatse einen Kilometer lang über russisches Territorium. Weiter geschah dann nichts – außer, dass die estnischen Behörden die Durchfahrt vorsorglich sperrten. Sind die baltischen Staaten akut bedroht? Der Vorfall heizte die Debatte um diese Frage erneut an.

Trotz seines Rücktritts ist Sébastien Lecornu zum zweiten Mal zum französischen Premier ernannt worden. In seinem Kabinett sind jedoch mehrere Schlüsselressorts in den Händen der bisherigen Amtsinhaber verblieben. Entscheidend werden nun die Regierungserklärung am heutigen Dienstag sowie der Haushaltsentwurf. Denn die Opposition von ganz links und rechts außen hat bereits Misstrauensanträge gestellt, über die wohl am Mittwoch abgestimmt wird.

Bei den Kommunalwahlen in Portugal am Sonntag erlangten die traditionellen Volksparteien, die regierende konservative PSD von Premier Luís Montenegro und die Sozialistische Partei (PS), in den meisten Städten und Gemeinden eine Stimmenmehrheit. Demgegenüber blieb die rechtspopulistische Chega-Partei diesmal weit hinter den Erwartungen zurück. Bei der Parlamentswahl im Mai war sie noch zweitstärkste Kraft.

In der ägyptischen Stadt Scharm el-Scheich soll am Montagnachmittag unter der Beteiligung von US-Präsident Donald Trump das Gaza-Abkommen unterzeichnet werden. Die verbliebenen lebenden israelischen Geiseln, die nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen worden waren, wurden bereits am Vormittag allesamt freigelassen. Kommentatoren loten die Chancen auf einen echten Frieden aus.

Mit der Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises ist der Konflikt zwischen dem Maduro-Regime und der Opposition in Venezuela wieder in den Blickpunkt gerückt: Ausgezeichnet wurde mit María Corina Machado eine seit langer Zeit aktive Oppositionelle, die sich aus Sicherheitsgründen seit über einem Jahr versteckt hält. Die Medien diskutieren, ob sie die prestigeträchtige Prämie zu Recht erhalten hat.

In der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien gibt es erneut kaum Gas und Strom. Russland hat akute Schwierigkeiten, das aus Moldawien nach Transnistrien gelieferte Erdgas zu bezahlen, denn die bislang über Dubai und Ungarn abgewickelten Zahlungen stocken aufgrund von Sanktionen. Bringt die Energiekrise die prorussische Separatisten-Region dazu, sich nach 34 Jahren De-facto-Selbstständigkeit mit Chişinău zu arrangieren?

Israels Regierung hat das Abkommen über die erste Phase des US-Plans zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen genehmigt. Die Terrororganisation Hamas hatte US-Präsident Trumps Vorschlag zuvor zugestimmt. Er sieht vor, dass alle israelischen Geiseln und rund 2.000 palästinensische Häftlinge freigelassen werden und dass sich Israels Armee zurückzieht. Kommentatoren reagieren skeptisch bis hoffnungsvoll.

Der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai ist am Donnerstag mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Der 71-Jährige, der mit Romanen wie "Satanstango" und "Melancholie des Widerstands" weltweit Berühmtheit erlangt hat, hatte 2015 bereits den International Booker Price verliehen bekommen. In Ungarn ist Krasznahorkai umstritten, weil er der Regierung von Viktor Orbán äußerst kritisch gegenübersteht.

Die Nobelpreise für 2025 sind vergeben – wie immer von den damit beauftragten Institutionen in Schweden und Norwegen. Vier der zehn Preisträger in den Kategorien Physik, Chemie, Medizin und Literatur stammen aus den USA, zwei aus Japan, je einer aus Großbritannien, Frankreich, Australien und Ungarn. Zum Abschluss der "Nobelpreiswoche" diskutiert die Presse über die Auszeichnung als Institution.

Panos Routsis, Vater eines 22-jährigen Opfers des Zugunglücks von Tempi, hat nach 23 Tagen einen Hungerstreik vor dem griechischen Parlament beendet. Er hat auf diese Weise die Exhumierung seines Sohnes Denis durchgesetzt, damit durch DNA- und toxikologische Untersuchungen die Identität des Opfers und die genaue Todesursache geklärt werden kann. In Griechenland ist die Aufklärung der Katastrophe, bei der 57 Menschen starben, nach wie vor ein hochemotionales Thema.

Frankreichs Führung gibt sich zuversichtlich, dass die Regierungskrise in Kürze gelöst werden kann. Der Élysée-Palast erklärte, bis Freitag Abend könne ein neuer Premier ernannt werden. Macron und der am Montag zurückgetretene Premierminister Sébastien Lecornu bemühen sich, die Sozialisten mit ins Boot zu holen. Diese fordern jedoch eine Rücknahme der umstrittenen Rentenreform.

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