Trotz seines Rücktritts am vergangenen Montag ist Sébastien Lecornu nun zum zweiten Mal zum französischen Premier ernannt worden. Nachdem er sein neues Kabinett, in dem mehrere Schlüsselressorts in den Händen der bisherigen Amtsinhaber bleiben, vorgestellt hat, steht er nun vor der Aufgabe, bis Mittwoch einen Haushaltsentwurf vorzulegen. Kommentatoren sind skeptisch, ob Frankreich nun vor ruhigeren Zeiten steht.
In der ägyptischen Stadt Sharm el Sheikh soll am Montagnachmittag unter der Beteiligung von US-Präsident Donald Trump das Gaza-Abkommen unterzeichnet werden. Die verbliebenen lebenden israelischen Geiseln, die nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen worden waren, wurden bereits am Vormittag allesamt freigelassen. Kommentatoren loten die Chancen auf einen echten Frieden aus.
Mit der Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises ist der Konflikt zwischen dem Maduro-Regime und der Opposition in Venezuela wieder in den Blickpunkt gerückt: Ausgezeichnet wurde mit María Corina Machado eine seit langer Zeit aktive Oppositionelle, die sich aus Sicherheitsgründen seit über einem Jahr versteckt hält. Die Medien diskutieren, ob sie die prestigeträchtige Prämie zu Recht erhalten hat.
In der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien gibt es erneut kaum Gas und Strom. Russland hat akute Schwierigkeiten, das aus Moldawien nach Transnistrien gelieferte Erdgas zu bezahlen, denn die bislang über Dubai und Ungarn abgewickelten Zahlungen stocken aufgrund von Sanktionen. Bringt die Energiekrise die prorussische Separatisten-Region dazu, sich nach 34 Jahren De-facto-Selbstständigkeit mit Chişinău zu arrangieren?
Israels Regierung hat das Abkommen über die erste Phase des US-Plans zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen genehmigt. Die Terrororganisation Hamas hatte US-Präsident Trumps Vorschlag zuvor zugestimmt. Er sieht vor, dass alle israelischen Geiseln und rund 2.000 palästinensische Häftlinge freigelassen werden und dass sich Israels Armee zurückzieht. Kommentatoren reagieren skeptisch bis hoffnungsvoll.
Der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai ist am Donnerstag mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Der 71-Jährige, der mit Romanen wie "Satanstango" und "Melancholie des Widerstands" weltweit Berühmtheit erlangt hat, hatte 2015 bereits den International Booker Price verliehen bekommen. In Ungarn ist Krasznahorkai umstritten, weil er der Regierung von Viktor Orbán äußerst kritisch gegenübersteht.
Die Nobelpreise für 2025 sind vergeben – wie immer von den damit beauftragten Institutionen in Schweden und Norwegen. Vier der zehn Preisträger in den Kategorien Physik, Chemie, Medizin und Literatur stammen aus den USA, zwei aus Japan, je einer aus Großbritannien, Frankreich, Australien und Ungarn. Zum Abschluss der "Nobelpreiswoche" diskutiert die Presse über die Auszeichnung als Institution.
Panos Routsis, Vater eines 22-jährigen Opfers des Zugunglücks von Tempi, hat nach 23 Tagen einen Hungerstreik vor dem griechischen Parlament beendet. Er hat auf diese Weise die Exhumierung seines Sohnes Denis durchgesetzt, damit durch DNA- und toxikologische Untersuchungen die Identität des Opfers und die genaue Todesursache geklärt werden kann. In Griechenland ist die Aufklärung der Katastrophe, bei der 57 Menschen starben, nach wie vor ein hochemotionales Thema.
Frankreichs Führung gibt sich zuversichtlich, dass die Regierungskrise in Kürze gelöst werden kann. Der Élysée-Palast erklärte, bis Freitag Abend könne ein neuer Premier ernannt werden. Macron und der am Montag zurückgetretene Premierminister Sébastien Lecornu bemühen sich, die Sozialisten mit ins Boot zu holen. Diese fordern jedoch eine Rücknahme der umstrittenen Rentenreform.
Die grün-linke italienische EU-Abgeordnete Ilaria Salis behält ihre parlamentarische Immunität. Das beschloss das Europäische Parlament mit hauchdünner Mehrheit. In Ungarn droht Salis ein Prozess, weil sie dort 2023 Rechtsextreme körperlich angegriffen haben soll. Auch die ungarischen Oppositionellen Péter Magyar und Klára Dobrev dürfen ihre Immunität behalten. Auf welcher Seite mangelt es bei den demokratischen Abläufen?
Im September waren zwei Briten vom Vorwurf, Staatsgeheimnisse an Peking weitergegeben zu haben, freigesprochen worden. Erst jetzt wurde der Hauptgrund für den Freispruch bekannt: die Weigerung der Regierung, China offiziell als "Gefahr für die nationale Sicherheit" einzustufen – eine Voraussetzung für eine Verurteilung. Kritiker sehen keine juristisch begründete, sondern eine politische Entscheidung.
Es geht um die Wurst: Das Europaparlament hat mit 355 gegen 247 Stimmen dafür votiert, Begriffe wie Burger, Steak und Schnitzel für vegane und vegetarische Lebensmittel zu verbieten. Nur noch tierische Produkte sollen solche Namen tragen dürfen. Allerdings müssen der Regelung auch die 27 EU-Staaten zustimmen, damit sie in Kraft treten kann. Für die Medien steckt mehr dahinter als vermeintlicher Etikettenschwindel.