Donald Trump will wieder Präsident werden
Seit dem Sturm auf das Kapitol war Donald Trump von der Bildfläche verschwunden. Nun bekräftigte der Ex-Präsident in einer anderthalbstündigen, gewohnt selbstbewussten Rede auf dem Konservativen-Kongress CPAC seine Absicht, das Weiße Haus 2024 für die Republikaner zurückzuerobern. Eine neue Partei wolle er nicht gründen. Wie stehen seine Chancen - und wie geht es in der gespaltenen Partei weiter?
Zuerst braucht es eine Basis im Kapitol
Ria Nowosti sieht die Kongresswahl im November 2022 als entscheidenden Zwischenschritt:
„Trump wird eine Säuberung in der Republikaner-Elite durchziehen - angefangen mit jenen, die sich beim Impeachment gegen ihn stellten oder zum Klüngeln mit den Demokraten neigten. Doch das Wichtigste für Trump wird jetzt der Aufbau einer eigenen Fraktion im Kongress nach den Midterm-Wahlen 2022. Sie werden zur Generalprobe seiner Revanche. Je mehr republikanische Abgeordnete und Senatoren ihm ihre Wahl oder Wiederwahl verdanken, umso stärker wird seine Position und Reputation insgesamt. Und umso besser aufgestellt geht er in die Wahl 2024.“
Republikaner müssen verlieren, um zu überleben
Dagens Nyheter ist schockiert, wie begeistert Trump empfangen wurde; hofft aber, dass es sich für seine Partei nicht lohnen würde, nochmals auf ihn zu setzen:
„Jetzt gibt es nur noch einen Weg, wie die Republikaner gerettet werden können - indem sie verlieren, wieder verlieren und deutlich verlieren. Hoffentlich ist das der Fall. Viele Wähler, die die Republikaner traditionell unterstützt haben, haben der Partei im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt, weil sie Trump nicht ausstehen konnten. Deshalb konnten die Demokraten Staaten wie Georgia und Arizona gewinnen. Wenn Präsident Joe Biden seine Karten richtig spielt und sicherstellt, dass die USA aus der Corona-Krise herauskommen, während seine Partei nahe an der Mitte bleibt, werden mehr Wähler den Schritt von der gegnerischen Seite, die ganz in Trumps Gewalt ist, zu den Demokraten wagen. “
Beliebt bei Arbeitern und Hispanics
Das Online-Portal wPolityce.pl behauptet, die Demokraten hätten die Pandemie ausgenutzt, um Trump eine Niederlage zu bescheren, also sei ein Comeback gut möglich:
„Trump hat tatsächlich verloren, aber hauptsächlich infolge der Epidemie. Die schreckte nicht nur ältere Wählergruppen ab, sondern erlaubte es außerdem den Demokraten, die Wahlregeln zu ändern. ... Trump hat es immerhin geschafft, die Republikanische Partei völlig neu zu profilieren - sie ist jetzt eine Partei der arbeitenden Bevölkerung und auch bei lateinamerikanischen Wählern beliebt. ... Die Demokraten haben den Senat gewonnen und das Repräsentantenhaus behalten, aber ihr Vorsprung ist minimal. Alles ist möglich.“