Wachsende Begeisterung für Frauen-Profisport
Immer mehr Menschen fiebern mit professionellen Sportlerinnen mit, und vor dem Fußball-EM-Finale am Sonntag steigt die Spannung für die Fans. Nicht nur die Endspiel-Gegnerinnen aus Deutschland und England, sondern alle Profisportlerinnen sollten aufgrund ihrer überragenden Leistungen nicht mehr mit ihren männlichen Kollegen verglichen werden, meinen Kommentatoren und sehen Anzeichen für einen echten Wandel.
Unvergleichbar und großartig
Man sollte Frauenfußball als eigenständiges Phänomen feiern, findet The Guardian:
„Er ist ein anderes Produkt und bietet diesbezüglich auch andere Möglichkeiten. Zunächst einmal wurde Frauenfußball nicht durch Geld verdorben oder hat sich in Skandalen zu Fehlverhalten oder einer toxischen Fankultur verstrickt. Und wir können verhindern, dass er sich in die gleiche Richtung wie Männerfußball entwickelt. Es macht Freude, so viele Mädchen und junge Frauen in der Menschenmenge zu sehen, die zur Frauen-EM strömen. ... Wenn Frauenmannschaften als eine Art Ableger von Premier-League-Klubs vermarket werden, ermutigt man Menschen aber nicht, diesen Frauensport als eigenständiges 'großartiges Produkt' wahrzunehmen.“
Wendepunkt in der Geschichte
La Tribune de Genève freut sich:
„Die Vorstellungen, die die Halbfinalspiele der Fußball-Europameisterschaft geliefert haben, stehen den Spielen der Super League in nichts nach. Und das in Stadien, die so voll sind, wie man es in der Schweiz selten sieht. Auch an der Strecke der Tour de France der Frauen drängen sich die Zuschauer – dort, wo sich das Feld der Sportlerinnen noch vor Kurzem völlig anonym vorbeischlängelte. ... In den Geschichtsbüchern wird der Beginn der 2020er-Jahre als entscheidender Wendepunkt für die Legitimität des Frauenprofisports eingehen. Oder als Moment, in dem große Träume Wirklichkeit wurden.“
Ein echter Höhenflug
Noch nie waren die Zeiten für Frauensport so gut, jubelt Irish Examiner:
„Frauensport ist auf einem Höhenflug und einer der großen sportlichen Erfolge des Sommers ist die Uefa-Frauen-Europameisterschaft in England, die ein riesiges Publikum und Fernsehzuschauer angezogen hat. ... 'Football's coming home' ist seit Jahren ein Klischee, weil die englische Männermannschaft vergeblich darum kämpft, eine große Meisterschaft zu gewinnen. Es würde etwas herrlich Ironisches haben, wenn sie am Sonntag [beim EM-Finale England gegen Deutschland] von ihren weiblichen Kollegen übertrumpft werden würde.“