Trump wird US-Präsident

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Donald Trump wird am heutigen Freitag als 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Zu den Feierlichkeiten am Kapitol werden Hunderttausende Menschen erwartet. Mit zweifelhaften Deals könnte der Geschäftsmann und unerfahrene Politiker die bestehende Weltordnung zerstören, fürchten einige Kommentatoren. Andere mahnen, keine vorschnellen Urteile über seine Amtszeit zu fällen.

Verwundert bis verstört: So reagierte Europa auf das Interview Donald Trumps mit Bild und The Times. Demnach hält der künftige US-Präsident die Nato für obsolet, den Brexit für klug und Merkels Flüchtlingspolitik für einen katastrophalen Fehler. Kommentatoren hoffen, dass sich Europa von diesen Tönen nicht beirren lässt und im Sinne eines „Jetzt erst recht“ eine neue Strategie der Einheit entwickelt.

Aussagen des designierten US-Außenminister Tillerson haben einen Dissens mit seinem Regierungschef offenbart: Bei den Themen Russland-Beziehungen, Nato-Mitgliedschaft und Klimapolitik vertritt er andere Positionen als der künftige Präsident Trump. Einige Kommentatoren hoffen, dass sich Tillerson durchsetzt. Andere sehen die Regierung bereits vor Amtseinführung in der Krise.

Das Onlineportal Buzzfeed hat ein Dossier publiziert, dem zufolge Moskau im Besitz kompromittierender Informationen über Donald Trump ist. Sie stammen angeblich von einem britischen Ex-Geheimagenten, wurden aber nicht verifiziert. Das Dossier verdeutlicht den Informationskrieg, der gerade rund um Trumps Präsidentschaft tobt, meinen Kommentatoren und spekulieren über harte Konsequenzen.

Putin persönlich soll Hackerangriffe zur Manipulation des US-Wahlkampfs angeordnet haben. So lautet die Kernaussage eines Berichts der US-Geheimdienste. Putins Einmischung in den US-Wahlkampf hat vor allem mit Rachegelüsten zu tun, meinen Kommentatoren und prophezeien, dass die Präsidentschaft Trumps sehr holprig beginnt.

Neben Rex Tillerson als Außenminister hat Donald Trump weitere Kandidaten in sein Kabinett berufen, die aus der Geschäftswelt stammen und wenig bis keine politische Erfahrung mitbringen. Dazu kommen Ex-Militärs, Ultrakonservative und Klimaskeptiker. Kommentatoren sehen in der Auswahl die Bestätigung für all ihre Befürchtungen im Zusammenhang mit Trumps Präsidentschaft.

Der designierte US-Präsident Trump zweifelt das Wahlergebnis an. Nachdem die grüne Kandidatin Stein eine Neuauszählung der Stimmen in Wisconsin beantragt hatte, twitterte er, Millionen Wähler hätten ihre Stimme illegal abgegeben. Beweise legte er nicht vor. Kommentatoren finden sein Gebaren unsouverän und verweisen auf einen anderen Wahlbetrug.

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat am Montag erstmals mit Wladimir Putin telefoniert. Dem Kreml zufolge haben sich beide für bessere Beziehungen zwischen ihren Ländern ausgesprochen. Doch dass Putin und Trump künftig an einem Strang ziehen werden, ist damit noch lange nicht gesagt, beschwichtigen Kommentatoren.

Während europäische Rechtspopulisten die Wahl Donald Trumps bejubeln, bieten ihm Spitzenpolitiker in der EU pragmatisch die Zusammenarbeit an. Einige Kommentatoren fürchten, dass Politiker wie Le Pen und Wilders sich vom Wahlsieg Trumps inspirieren lassen. Andere erklären, warum ihre Hoffnungen enttäuscht werden.

Die EU soll sich in Zukunft mehr um ihre eigene Sicherheit kümmern. Das haben die Außen- und Verteidigungsminister zu Beginn der Woche beschlossen. Wie stark das Engagement jedoch ausfallen wird, ist noch umstritten. Einige Kommentatoren finden es wichtig, dass die EU sich nach Trumps Wahlsieg unabhängiger von der Nato macht. Andere sind skeptisch, ob die Union politisch und finanziell überhaupt in der Lage dazu ist.

Die EU-Staaten wollen als Reaktion auf die Wahl Donald Trumps ihre Zusammenarbeit in der Außen- und Verteidigungspolitik verstärken. Der hat unter anderem angekündigt, eine engere Kooperation mit Moskau anzustreben. Beruhigend oder eine Gefahr? Europas Kommentatoren sind gespalten in ihrer Bewertung dieser Pläne.

Nach dem Wahlsieg Donald Trumps herrscht große Unsicherheit darüber, wohin der künftige Präsident die USA führen wird. Kommentatoren werten den Erfolg Trumps und anderer Populisten als Folge neoliberaler Entwicklungen und machen zudem die Schwäche der politischen Linken dafür verantwortlich.

Unter dem Motto "Nicht mein Präsident" demonstrieren seit vier Tagen jeden Abend tausende Menschen gegen die Wahl von Donald Trump - auch außerhalb der USA. Kommentatoren beobachten die Proteste skeptisch und halten sie zum Teil sogar für kontraproduktiv.

US-Präsident Barack Obama wird sich am heutigen Donnerstag mit seinem designierten Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus treffen, um die Übergabe der Regierungsgeschäfte zu besprechen. Noch immer fragen sich Kommentatoren, wie es dazu kommen konnte, dass Trump die Wahl gegen die als Favoritin gehandelte Hillary Clinton gewinnen konnte. Viele sehen darin einen Protest des Volks gegen das Establishment.

Das Rätselraten, wie Donalds Trumps Politik letztlich aussehen wird, betrifft auch die Wirtschaft. Im Wahlkampf versprach dieser Steuersenkungen, Deregulierungen, weniger Freihandel und mehr Investitionen im Inland. Kommentatoren wittern einen neuen Protektionismus der USA und fragen sich, ob das Ende der Niedrigzinspolitik seine angekündigten Investitionen durchkreuzt.

Im Endspurt des US-Wahlkampfs sahen alle nationalen Umfragen Hillary Clinton vorn. Auch viele große Medien prognostizierten, dass die demokratische Kandidatin die Wahl gewinnt. Kommentatoren erörtern, warum Meinungsforscher und Journalisten daneben lagen.