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  Russland - USA

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Am Dienstag ist über dem Schwarzen Meer eine US-Aufklärungsdrohne abgestürzt. Die USA klagten, "unsicheres und unprofessionelles" Handeln Russlands habe zum Zusammenprall mit einem russischen Kampfjet geführt. Moskau entgegnete, die Drohne sei von selbst abgestürzt, und wirft den USA vor, Daten zu sammeln und an Kyjiw weiterzugeben. Europas Presse analysiert das Gefahrenpotenzial solcher Scharmützel.

Russland will die Teilnahme am New Start-Vertrag aussetzen, in dem sich Moskau und Washington bislang dazu verpflichteten, die strategischen Atomwaffenarsenale zu begrenzen. Die vorläufige Aussetzung sei jedoch kein Rückzug aus dem Vertrag, erklärte Putin am Dienstag. Europas Presse bewertet die Folgen.

Die US-Profibasketballerin Brittney Griner ist wieder frei. Weil sie eine geringe Menge Cannabisöl im Gepäck hatte, war sie am 17. Februar in Russland inhaftiert und im August zu neun Jahren Straflager verurteilt worden. Die USA erwirkten die Freilassung, in dem sie Griner gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Wiktor But tauschten.

Beim G20-Gipfel im November auf Bali wird Wladimir Putin ebenso erwartet wie Joe Biden. Nun hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow signalisiert, der Kreml könne sich ein persönliches Treffen der beiden Staatschefs vorstellen. Man sei bereit, Gesprächsangebote zu prüfen. Biden sagte in einem CNN-Interview, er sehe keinen "guten Grund" für ein Treffen. Kommentatoren interpretieren Lawrows Initiative sehr unterschiedlich.

In den Gesprächen zur Ukraine am Montag in Genf haben die Vertreter der USA und Russlands erneut ihre roten Linien aufgezeigt: Moskau besteht unter anderem auf eine Garantie, dass die Ukraine und Georgien nicht der Nato beitreten. Washington insistiert, niemand dürfe die Politik der offenen Tür der Nato stoppen. Europas Presse fragt sich, wie es nun weitergeht - etwa am heutigen Mittwoch beim Treffen des Nato-Russland-Rates.

In der Ukraine-Frage sind die Positionen nach dem Videogipfel zwischen Biden und Putin nahezu unverändert: Die Präsenz russischer Truppen in Grenznähe interpretiert Washington als Aggression und droht mit Sanktionen, weiterer Aufrüstung der Ukraine und verstärkter Truppen-Präsenz in östlichen Nato-Staaten. Putin sieht in dieser Politik eine Bedrohung. Was der Gipfel dennoch bewirkt hat, beschäftigt die Presse.

US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin haben sich am Mittwoch in Genf getroffen. Sie einigten sich auf die Rückkehr der Diplomaten in ihre jeweiligen Botschaften, steckten ansonsten aber vornehmlich ihre Interessen ab. Die Erwartungen waren wegen des angespannten Verhältnisses zwischen den Staaten eher verhalten gewesen, die Bilanz der Kommentatoren ist nun ebenfalls gemischt.

Am heutigen Mittwoch treffen sich US-Präsident Joe Biden und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin in Genf. Dabei soll es unter anderem um die Pandemie, regionale Konflikte und Atomwaffen gehen. Biden betonte im Vorfeld, trotz Dialogs rote Linien aufzeigen zu wollen. Putin erklärte, die Beziehungen seien auf einem extrem niedrigen Niveau. Bei Europas Presse sind die Erwartungen aber nicht durchweg niedrig.

US-Präsident Joe Biden hat wiederholt Interesse an einem direkten Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin geäußert. Möglich wäre ein Gipfel während Bidens Europareise Mitte Juni. Die Fragen, welche Themen konsensfähig sind und welche Hausaufgaben der Westen vorher erledigen muss, beschäftigt die russischen Medien.

Noch am Dienstag hatte Joe Biden Wladimir Putin angerufen und ein persönliches Treffen angeregt - wenige Wochen, nachdem er Putin aufs Schärfste kritisiert hatte. Nun verhängte die US-Regierung Finanzsanktionen und wies zehn russische Diplomaten aus, weil sie Moskau für einen großen Hackerangriff und Einmischungen in die US-Wahl 2020 verantwortlich sieht. Europäische Medien ordnen das Hin und Her ein.