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  Corona-Pandemie 2022

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Chinas Regierung hat auf die massiven Proteste gegen seine Null-Covid-Politik reagiert und will die geltenden Regeln nun lockern. Unter anderem können sich Infizierte künftig zu Hause isolieren statt in staatliche Quarantäneeinrichtungen zu gehen. Zudem sollen Lockdowns lokal begrenzt werden und nicht mehr ganze Städte oder Landstriche betreffen.

Die österreichische Regierung will die Quarantänepflicht für Covid-Infizierte abschaffen. Während Staaten wie Großbritannien, Spanien und Dänemark diese bereits aufgehoben haben, hielt Österreich wie Deutschland bisher an einer Isolationspflicht fest. Ab August sollen Infizierte nur noch bestimmte Auflagen erfüllen müssen, wie das Maskentragen am Arbeitsplatz. Die Presse ist gespalten.

Die Covid-Inzidenz steigt in mehreren Ländern wieder stark an. Wissenschaftlern bereitet dabei auch die neue Virusvariante Centaurus Sorgen, sowie die Tatsache, dass frühere Erkrankungen und Impfungen wohl immer kürzer Schutz vor Ansteckung bieten. Kommentatoren ziehen ihre Schlüsse.

Nach Dänemark und Schweden wollen etliche andere europäische Länder wie Tschechien und die Slowakei nun auch so schnell wie möglich die letzten größeren Corona-Restriktionen aufheben. Bleiben soll maximal die Maskenpflicht. Kommentatoren sehen das mit gemischten Gefühlen.

Obwohl Omikron Dänemark derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von über 5.000 beschert, sind dort seit dem 1. Februar fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Andere Länder wie England reagieren ähnlich. Covid-19 soll nicht mehr als Bedrohung für die Gesellschaft eingestuft werden. "Wir haben die kritische Phase hinter uns", sagte Premierministerin Frederiksen. Europas Presse ist zwiegespalten.

Angesichts steigender Infektionszahlen, aber milderer Verläufe durch die Virus-Variante Omikron ist das weitere Vorgehen in Europa unterschiedlich: Österreich hat eine allgemeine Impfpflicht beschlossen und will Impfwillige mit Lotteriegewinnen locken. In England, Tschechien und der Türkei werden die Maßnahmen gelockert. Die europäische Presse ist zwiegespalten.

Die Corona-Pandemie hat einem Bericht der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge die Kluft zwischen Arm und Reich weltweit drastisch verschärft. Das Vermögen der zehn reichsten Milliardäre habe sich zwischen März 2020 und November 2021 verdoppelt, während gleichzeitig mehr als 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut geraten seien. Europas Presse diskutiert den Bericht und fragt nach den Folgen.

Spanien sendet Signale der Entspannung: Am Montag erklärte Regierungschef Pedro Sánchez, die Corona-Pandemie sei nicht mehr so tödlich und es entwickle sich eine endemische Lage. Deswegen solle Corona wie eine Grippe behandelt und Fälle nicht mehr so scharf überwacht werden. Die europäische Presse sieht auch Gefahren in diesem Schritt.

Vor rund zwei Jahren gab es die ersten Berichte über ein mysteriöses Virus in der chinesischen Metropole Wuhan. Inzwischen lebt die ganze Welt mit der Last von Covid. Können wir nach der aktuellen Welle auf ein Ende hoffen? Oder werden wir noch lange damit leben müssen? Die europäische Presse liefert unterschiedliche Einschätzungen.

Die Omikron-Variante lässt in vielen Ländern die Infektionszahlen hochschnellen, aber die Hospitalisierungsraten bleiben vorerst niedrig. Nun zeigen auch erste Studien an Mäusen und Hamstern, dass diese mit der neuen Variante weniger schwere Krankheitsverläufe erleben. Europas Medien diskutieren, welche Maßnahmen jetzt sinnvoll sind und wie viel Zwang dabei auf die Bürgerinnen und Bürger ausgeübt werden sollte.

Der Chef eines der größten Schweizer Medienkonzerne ist wegen einer brisanten Aussage in die Kritik geraten: Wie jetzt bekannt wurde, hat Marc Walder, Chef von Ringier, auf einer Konferenz im Februar 2021 gesagt, er habe Journalisten angewiesen, einen regierungsfreundlichen Kurs bei der Corona-Berichterstattung zu fahren. Medien reagieren empört auf den Eingriff in die redaktionelle Unabhängigkeit.

Frankreichs Präsident Macron sorgt mit drastischen Ansagen für Schlagzeilen: Er werde Impfgegner "bis zum Ende nerven" und ihr soziales Leben drastisch einschränken, erklärte er in einem Interview mit der Zeitung Le Parisien. Ab Mitte Januar will er daher die Corona-Regeln verschärfen und Ungeimpften unter anderem den Zugang zu Restaurants und Theatern verwehren. Die europäische Presse wirft Macron Taktik und Gefühlskälte vor.

Ein Gericht in Melbourne hat dem Einspruch des Tennis-Weltranglistenersten Novak Djoković gegen seine verweigerte Einreise stattgegeben. Djoković wollte mit einer Ausnahmegenehmigung zu den Australian Open anreisen, doch da er nicht geimpft ist, setzte ihn der Grenzschutz fest. Australiens Regierung will prüfen, ob sie Djoković das Visum dennoch verweigert. Auch Europas Presse treibt die Sache weiter um.