Nachdem am 23. März 15 Mitglieder eines Sanitätskonvois im Gazastreifen von israelischen Soldaten getötet wurden, hatte Israel behauptet, die Fahrzeuge hätten sich "verdächtig" und ohne Licht bewegt. Nun zeigt ein Video die Fahrzeuge mit angeschalteten Scheinwerfern und Blaulicht, als der Beschuss einsetzt. Israel räumte die falsche Darstellung ein. Trotz verbleibender Unklarheiten finden Kommentatoren die Signale höchst alarmierend.

Die größte Oppositionspartei der Türkei hat am Sonntag Özgur Özel auf einem Sonderparteitag erneut zum Vorsitzenden gewählt. Die CHP reagierte damit auf Befürchtungen, die Behörden könnten an der Spitze der Partei einen Treuhänder einsetzen: Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen, weil es angeblich bei Özels erster Wahl 2023 Unregelmäßigkeiten und Stimmenkauf gegeben habe.

Unter dem Motto "Hände weg" hat es am Samstag in den USA landesweit große Proteste gegen die Politik des Präsidenten Donald Trump gegeben. Die New York Times schreibt von Zehntausenden Demonstranten in Washington. Auch in New York, Los Angeles, Atlanta, Boston, Detroit und Chicago gab es große Kundgebungen. Europas Presse sieht an verschiedenen Stellen Widerstand keimen, verbindet das aber nicht nur mit Hoffnungen.

China hat am Freitag im Gegenzug auf Donald Trumps Zoll-Rundumschlag ebenfalls 34 Prozent Importzoll auf US-Waren verhängt und Exportkontrollen für Seltene Erden erlassen. Die Kurse der japanischen und chinesischen Börsen gaben zum Wochenbeginn um etwa 8 Prozent nach. Während die Märkte weltweit panisch reagieren, diskutieren die Medien, wie China sich durch den globalen Handelskrieg neu positionieren kann.

Nach der Verurteilung der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen versammelten sich am Sonntag einige Tausend Anhänger ihrer Partei Rassemblement National (RN) zu einer Solidaritätskundgebung in Paris. Le Pen bezeichnete das Urteil bei der Demonstration als eine "politische Entscheidung", die den demokratischen Staat verhöhne. Europäische Kommentatoren erörtern die Tragweite der Kundgebung.

Durch den Einschlag einer Iskander-M-Rakete mit Streumunition mitten in einem Wohngebiet der ukrainischen Stadt Kriwij Rih sind am Freitagabend 20 Menschen, davon neun Kinder und Jugendliche, getötet worden. 75 Personen wurden verletzt. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sprach vom tödlichsten Schlag gegen Kinder seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Was möchte Russlands Militär mit solchen Attacken erreichen?

Zeitgleich mit dem Besuch des israelischen Premiers Benjamin Netanjahu in Budapest hat die ungarische Regierung den Rückzug aus dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) angekündigt. Netanjahu, gegen den seit vergangenem Jahr ein Haftbefehl vom IStGH vorliegt, begrüßte diese Entscheidung auf einer Pressekonferenz mit Ungarns Regierungschef Viktor Orbán. Europäische Kommentatoren ordnen ein.

US-Präsident Donald Trump hat ein massives, zusätzliches Zollpaket angekündigt. Auf alle in die USA importierten Waren soll pauschal ein Basiszoll von 10 Prozent erhoben werden. Zudem wird ein unterschiedlich hoher Gesamtzollsatz gelten, für die EU beispielsweise 20 Prozent, für China 34 Prozent. Während an den internationalen Börsen die Kurse stark fallen, debattiert Europas Presse, wie schwer der Schlag trifft und wie er gekontert werden könnte.

Die von den USA initiierten Gespräche zur Beilegung des Ukrainekriegs stecken in einer Krise: Nachdem Putin als Vorbedingung Sanktionsaufhebungen und Neuwahlen in der Ukraine unter UN-Aufsicht gefordert hatte, erklärte Donald Trump, dass er "wütend und stinksauer" auf Putin sei. Kyjiw lehnte seinerseits einen neuen Vertragsentwurf über die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den USA als untragbar ab. Die Medien erörtern die Chancen auf eine Waffenruhe.

Die Unterstützer des inhaftierten Istanbuler Oberbürgermeisters Ekrem Imamoğlu hatten im Rahmen ihrer Protestwelle die Bevölkerung aufgerufen, am Mittwoch nicht einkaufen zu gehen. Die Opposition wollte so den wirtschaftlichen Druck auf Präsident Erdoğan erhöhen. Über die Auswirkungen des Konsumboykotts gehen die Angaben auseinander, aber die Behörden ermitteln nun gegen Bürger, die diesen Aufruf geteilt haben.

Israels Premier Benjamin Netanjahu ist erstmals seit Beginn des Krieges im Gaza-Streifen in Europa zu Besuch. Er traf in Budapest ein, wo er am heutigen Donnerstag von Viktor Orbán empfangen wird – obwohl Ungarn als Mitgliedstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) eigentlich verpflichtet wäre, Netanjahu wegen eines Haftbefehls festzunehmen. Stattdessen kündigte die ungarische Regierung an, den IStGH verlassen zu wollen.

Historiker Timothy Snyder, Ostereuropa-Expertin Marci Shore und Faschismusforscher Jason Stanley haben angekündigt, die USA wegen des politischen und gesellschaftlichen Umfelds zu verlassen. Statt an der Yale University wollen sie künftig an der Universität von Toronto forschen und lehren. Auch wissenschaftliche Einrichtungen in Europa erhalten zunehmend Anfragen aus den USA.

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