Nach einer hitzigen Kontroverse im niederländischen Parlament hat die rechtspopulistische Asyl- und Migrationsministerin Marjolein Faber ein Misstrauensvotum überstanden, obwohl es auch aus den Reihen der Regierung deutliche Kritik an ihr gab. Faber boykottiert durch Verweigerung ihrer Unterschrift die Verleihung eines königlichen Ordens an Bürger, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen. Die Landespresse beleuchtet den Vorgang.

Nach ihrer Verurteilung wegen Veruntreuung von EU-Geldern hat die Rechtspopulistin Marine Le Pen die französische Justiz scharf kritisiert und für das Wochenende zu Protesten aufgerufen. Die Entscheidung der Richter sei politisch motiviert und Millionen Franzosen empört, erklärte die Führungsfigur der Rechtsaußenpartei Rassemblement National. Kommentatoren sehen Auswirkungen über Frankreich hinaus.

Die im März veröffentlichte Serie Adolescence über den 13-jährigen Jamie, der eine Mitschülerin ermordet hat, wirft einen verstörenden Blick auf Gewalt unter Jugendlichen und die Auswirkungen der sozialen Medien. In Großbritannien soll die Netflix-Produktion nun flächendeckend an Schulen gezeigt und diskutiert werden. Europas Medien haben die Debatte schon aufgenommen.

Bei einem Unglück in einem Bergwerk in Asturien starben am Montag fünf Arbeiter, vier weitere wurden schwer verletzt. Es gibt Hinweise auf eine Explosion von Grubengas. Im Norden Spaniens wurde früher viel Kohle gefördert. Mancherorts werden die stillgelegten Schächte nun jedoch genutzt, um nach abbaubaren, jetzt gefragten Mineralien zu suchen. Die Landespresse diskutiert die damit verbundenen Risiken.

Finnlands Staatschef Alexander Stubb war am Wochenende überraschend in Florida, golfte mit Donald Trump – und sprach mit ihm ausführlich über den Ukraine-Krieg. Kurz darauf erklärte Trump, er sei "wütend und stinksauer" auf Putin, da dieser die Legitimität der ukrainischen Führung anzweifle. Trump drohte bei mangelnder Friedensbereitschaft mit neuen Sanktionen gegen Russland. Hat die Visite etwas bewegt?

US-Zölle gegen die EU, Ansprüche auf Grönland, verächtliche Bemerkungen von hochrangigen US-Regierungsmitgliedern im Signal-Chat – der Ton zwischen Washington und Brüssel wird rauer. Kommentatoren fragen sich, worauf Europa nun setzen sollte und ob massive Aufrüstung die richtige Antwort ist.

US-Vizepräsident J. D. Vance hat bei einer Stippvisite auf einem US-Militärstützpunkt auf Grönland Dänemark vorgeworfen, die Insel vernachlässigt zu haben. Er unterstrich das US-Interesse an dem Territorium. Aus Kopenhagen wurden die Vorwürfe und ihr "Ton" als unangemessen zurückgewiesen. Auch der neue grönländische Premierminister Jens-Frederik Nielsen erklärte, dass Grönland "niemandem anderen" gehöre.

Die Massendemonstrationen gegen die Inhaftierung von Ekrem Imamoğlu und dessen Absetzung als Istanbuler Oberbürgermeister haben am Wochenende einen Höhepunkt erreicht. Hunderttausende sind am Samstag dem Protestaufruf der Oppositionspartei CHP in Istanbul gefolgt. Die CHP hatte Imamoğlu, der als aussichtsreichster Konkurrent von Langzeitpräsident Erdoğan gilt, zu ihrem Kandidaten für die Präsidentenwahl 2028 gekürt.

Ein französisches Gericht hat Marine Le Pen wegen der Veruntreuung von EU-Geldern in Millionenhöhe schuldig gesprochen. Nun droht der Führungsfigur der Rechtsaußenpartei Rassemblement National neben einer Haft- und Geldstrafe auch der Verlust des passiven Wahlrechts für fünf Jahre. Frankreichs Medien erörtern, welche politischen Folgen eine solche rote Karte für die dreimalige Präsidentschaftsbewerberin hätte.

Donald Trump hat seine Drohung wahr gemacht: Ab Anfang April erheben die USA 25 Prozent Zölle auf importierte Autos und Autoteile. Dadurch will er nicht nur Mehreinnahmen für die USA generieren, sondern auch die heimische Autoindustrie stärken und Arbeitsplätze schaffen, indem ausländische Autobauer Standorte in den Vereinigten Staaten eröffnen. Kommentatoren zweifeln an dieser Rechnung.

Rund dreißig Staaten haben in Paris über die weitere Unterstützung der Ukraine beraten. Zu einer Entsendung von Friedenstruppen für die Absicherung einer eventuellen Waffenruhe gab es keine Einigung. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte jedoch die Vorbereitung einer französisch-britischen Mission an. Dafür würden Emissäre beider Länder in den kommenden Tagen in die Ukraine reisen. Was könnte das bringen?

Kurz vor dem Regierungswechsel in den USA hatte Washington Bukarest die lang ersehnte visafreie Einreise für Rumänen in Aussicht gestellt. Nun teilte das Heimatschutzministerium mit, die Entscheidung werde nicht wie geplant Ende März inkraftreten, sondern auf unbestimmte Zeit verschoben. Man wolle erneut prüfen, ob das Land die Sicherheitsstandards für das Visa-Waiver-Programm erfülle. Die Landespresse debattiert ganz andere Gründe.

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