Nach der Parlamentswahl in Irland am Freitag zeichnen sich veränderte Mehrheitsverhältnisse ab. Die beiden großen Mitte-Rechts-Parteien Fine Gael und Fianna Fáil werden bei der Bildung einer Regierung zwar weiterhin maßgeblich sein. Sie werden aber einen neuen Koalitionspartner brauchen, da die Grünen statt bisher zwölf voraussichtlich nur noch einen Abgeordneten im Unterhaus stellen werden.
Der pensionierte General Keith Kellogg wird unter Donald Trump US-Sondergesandter für die Ukraine und Russland. Kellogg war bereits in Trumps erster Amtszeit als Sicherheitsberater fürs Weiße Haus tätig - und hat schon im Frühjahr einen Plan vorgelegt, wie er sich eine Beendigung des Ukraine-Kriegs vorstellt. Demnach sollen die USA die Konfliktparteien durch Druck auf beide Seiten an den Verhandlungstisch bringen.
Rumäniens Verfassungsgericht hat am Donnerstag entschieden, dass die vom rechtsradikalen Călin Georgescu gewonnene erste Runde der Präsidentschaftswahl neu ausgezählt wird. Hintergrund ist die Beschwerde eines ausgeschiedenen Kandidaten. Bereits am heutigen Freitag tritt das Gericht erneut zusammen, um über eine mögliche Annullierung zu entscheiden. Die Parlamentswahl am Sonntag soll wie geplant durchgeführt werden.
Im Vergewaltigungsprozess in Avignon hat die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe für den Hauptangeklagten Dominique Pelicot gefordert. Das Urteil soll im Dezember fallen. Die Klägerin Gisèle Pelicot, von vielen als Heldin gefeiert, hatte verlangt, dass öffentlich verhandelt wird und auch die Videoaufzeichnungen der Taten gezeigt werden. Die Schockwellen gehen über Frankreich hinaus, wie der Blick in die Presse zeigt.
Das Europäische Parlament hat der zweiten EU-Kommission unter Vorsitz von Ursula von der Leyen seine Zustimmung gegeben. Bei 282 Gegenstimmen votierten 370 Abgeordnete für das in einem komplexen Auswahlverfahren zwischen nationalen Regierungen, Parlament und Kommissionschefin formierte Gremium aus 26 Kommissaren. "Von der Leyen II" kann nun am Sonntag seine Arbeit aufnehmen.
Nach dem Überraschungssieg des rechtsradikalen Außenseiters Călin Georgescu im ersten Durchgang der rumänischen Präsidentschaftswahl berät am heutigen Donnerstag das Verfassungsgericht über eine mögliche Annullierung der Wahl. Geprüft wird unter anderem eine Beschwerde wegen des Verdachts auf illegale Wahlkampffinanzierung des Siegers. Die Presse erkennt eine brenzlige Lage – und das unmittelbar vor den Parlamentswahlen am Sonntag.
Israel und die Hisbollah haben sich mit US-Vermittlung auf eine Waffenruhe geeinigt – zunächst für 60 Tage. Beide Seiten müssen nun ihre Einheiten aus dem Südlibanon zurückziehen, die Sicherung des Grenzgebiets sollen die UN-Mission Unifil und die libanesische Armee übernehmen. Europas Medien kommentieren die Vereinbarung mit Erleichterung, aber auch gehöriger Skepsis.
Die russische Landeswährung ist immer heftigeren Turbulenzen ausgesetzt: Seit Anfang August hat der Rubel beinah ein Viertel seines Wertes verloren, am gestrigen Mittwoch standen einem US-Dollar vorübergehend 115 Rubel an Wert gegenüber. Zwar erholte sich der Kurs dann etwas, aber der Abwärtstrend bleibt bestehen. Die Presse nimmt mögliche Ursachen unter die Lupe.
Gleich bei Amtsantritt im Januar will der künftige US-Präsident Donald Trump Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den Nachbarstaaten Mexiko und Kanada verhängen. Für China sollen die bestehenden Zölle um 10 Prozent erhöht werden. Damit wolle er die heimische Wirtschaft stärken und gleichzeitig Druck auf die Länder ausüben, illegale Migration und Drogenhandel zu bekämpfen. Europas Presse überzeugt das nicht.
In Rumänien hat überraschend der extrem rechte Präsidentschaftskandidat Călin Georgescu den ersten Wahlgang gewonnen. Er geht nun am 8. Dezember gegen die liberal-konservative Politikerin Elena Lasconi in die Stichwahl. Eine Woche zuvor wird ein neues Parlament gewählt. Medien beleuchten, wie der vor der Wahl vor allem auf Tiktok präsente Außenseiter in der Wählergunst so weit nach vorne kommen konnte und was das für das Land bedeutet.
Von 2005 bis 2021 lenkte sie als Bundeskanzlerin die Geschicke Deutschlands. Am Dienstag ist nun Angela Merkels Rückblick auf ihr bisheriges Leben erschienen. Am Folgetag reiben sich die ersten europäischen Kommentatoren an den Inhalten der rund 700-seitigen und in 30 Sprachen übersetzten Memoiren "Freiheit: Erinnerungen 1954 - 2021".