Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist tot. Nach Angaben russischer Behörden brach der 47-Jährige am Freitag im Straflager "Polarwolf" zusammen und konnte nicht wiederbelebt werden. Seine Leiche wurde bislang nicht freigegeben. Menschenrechtler sprachen von Mord an dem bekannten Oppositionellen, der 2020 einen Vergiftungsversuch überlebte. Für die Presse geht die Bedeutung seines Todes weit über das Einzelschicksal hinaus.

Das dominante Thema auf der Münchner Sicherheitskonferenz war auch in diesem Jahr der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der angereiste ukrainische Präsident Selenskyj machte für die ausbleibenden Erfolge in der Verteidigung den Mangel an Waffen und Munition verantwortlich. Europas Presse sieht dringenden Handlungsbedarf.

Als erstes christlich-orthodox geprägtes Land erlaubt Griechenland die standesamtliche Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. 176 der 300 Abgeordneten stimmten vergangenen Donnerstag für das von der konservativen Mitsotakis-Regierung vorgelegte Gesetz – trotz des heftigen Widerstands der Kirche.

In Europa ist eine Debatte über die Verteidigung des Kontinents entbrannt, nachdem Trump gedroht hatte, nur solchen Nato-Staaten Bündnisschutz zu gewähren, die das vereinbarte Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben erreichen. Kommentatoren beleuchten unterschiedliche Faktoren und Notwendigkeiten für den Fall, dass die USA als Sicherheitsgarant tatsächlich wegbrechen.

Nach jahrelanger Funkstille wollen sich die Türkei und Ägypten wieder annähern: Bei einem Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi in Kairo sprachen sich die Staatschefs für verstärkte Handelsbeziehungen und gemeinsame diplomatische Initiativen aus. Kommentatoren fragen sich, was daraus werden kann.

Vor den US-Wahlen im November wird immer heftiger diskutiert, ob der 81-jährige Joe Biden fit genug für eine weitere Präsidentschaft ist. Biden selbst wies den jüngsten Vorwurf eines Sonderermittlers zum Umgang mit Geheimdokumenten, er habe ein schlechtes Gedächtnis, entschieden zurück. Auch die Presse wägt Vor- und Nachteile des hohen Alters von Biden ab.

Die Affäre um eine Begnadigung in einem Missbrauchsfall schlägt in Ungarn nach dem Rücktritt von Präsidentin Katalin Novák und dem politischen Rückzug der ehemaligen Justizministerin Judit Varga weiter hohe Wellen. Vargas früherer Ehemann, Péter Magyar, erhob Korruptionsvorwürfe gegen das System von Premier Viktor Orbán und legte seine Management-Posten in verschiedenen Unternehmen nieder. Harte Worte in den Kommentarspalten.

Die angekündigte Offensive Israels auf Rafah löst international große Sorge aus. Um sie zu verhindern, hat Südafrika erneut einen Eilantrag gegen Israel beim höchsten UN-Gericht gestellt. Gleichzeitig laufen in Kairo Verhandlungen über eine Feuerpause und einen Austausch der Geiseln in der Hand der Hamas. Ob diese allerdings garantieren können, dass die mehr als 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge in Rafah verschont bleiben, ist unter Kommentatoren umstritten.

Auf einer neuen russischen Fahndungsliste stehen neben Estlands Regierungschefin Kaja Kallas 131 weitere Personen aus der Politik und internationalen Institutionen, die meisten aus baltischen Staaten. Sie sollen "für Verbrechen am Gedenken an die Befreier der Welt vom Nazismus und Faschismus" bestraft werden, teilte die Sprecherin des Außenministeriums mit. Eingeschüchtert sollte deshalb niemand sein, findet Europas Presse.

Im Hafen des spanischen Barbate haben mutmaßliche Drogenhändler auf einem 14 Meter langen Schnellboot ein Polizei-Schlauchboot überfahren, um einer Kontrolle zu entgehen. Zwei Beamte starben bei dem Vorfall am vergangenen Freitag, einer verlor einen Arm. Acht vorbestrafte Personen aus der Region wurden verhaftet. Die Straße von Gibraltar ist ein Brennpunkt des Drogenschmuggels nach Europa.

Donald Trump ist dagegen, dass Nato-Mitglieder vom vollen Schutz durch das Bündnis profitieren, wenn sie nicht ausreichend ins Bündnis investieren. Er würde säumige Staaten bei einem Angriff Russlands nicht unterstützen und Moskau "ermutigen, zu tun, was es will", sagte Trump am Samstag. Angesichts seiner Chancen, erneut US-Präsident zu werden, bereitet das Europas Presse Sorgen.

Die EU hat sich im Kampf gegen Gewalt auf ein Gesetzespaket geeinigt. Es beinhaltet schärfere Strafen für sexualisierte und häusliche Gewalt. Zu reden gibt, dass sich die EU nicht auf eine einheitliche Definition von Vergewaltigung einigen konnte. Eine konsensbasierte Regelung für sexuelle Handlungen nach dem Prinzip "Nur Ja heißt Ja" war umstritten. Auch in den Kommentarspalten.

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