Fast die Hälfte der Weltbevölkerung wird dieses Jahr mit ihrem Stimmzettel über ihre politische Zukunft entscheiden. Kommentatoren richten bange Blicke darauf, was die Wahlen von Großbritannien über die USA, Russland und Indien bis hin zu Taiwan für Europa und die Welt bedeuten könnten.

Die rasanten Fortschritte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und die daraus entstehenden Herausforderungen gehörten zu den Themen, die 2023 prägten. Zum Jahreswechsel führen Kommentatoren die Debatte weiter und blicken auch auf andere wissenschaftlich-technische Entwicklungen.

Österreichs Vorschlag hat sich in Brüssel durchgesetzt: Ende März 2024 werden die Personenkontrollen im innereuropäischen Verkehr mit Rumänien und Bulgarien abgeschafft – aber nur an Flughäfen und Seegrenzen. Die beiden Länder sollen nun mehr für den Schutz der EU-Außengrenzen tun und erhalten dafür zusätzliche Mittel. Ein akzeptabler Zwischenschritt auf dem Weg zu einem Schengen-Vollbeitritt?

Die dänische Königin Margrethe II. wird am 14. Januar 2024, ihrem 52. Thronjubiläum, abdanken und den Thron an ihren Sohn Frederik weitergeben. Mit dieser Nachricht überraschte Europas dienstälteste Monarchin ihre Untertanen in der Silvesteransprache 2023. Kommentatoren würdigen Margrethes Wirken und werfen einen Blick auf ihren Nachfolger.

Nach einem von Krieg und Konflikten geprägten Jahr 2023 fragen sich europäische Kommentatoren, welche Folgen sich daraus für die Welt und einzelne Länder ergeben. Sie debattieren, ob sich immer unversöhnlichere Fronten zwischen freiheitlich-rechtsstaatlichen und autoritären Kräften abzeichnen.

Von umstrittenen britischen Ruanda-Deal über Pushbacks auf Kamera bis zur großen EU-Einigung kurz vor Weihnachten – und dazwischen immer wieder die Nachrichten von im Mittelmeer ertrunkenen Menschen: Nicht zum ersten Mal gehörten Migration und Migrationspolitik zu den Themen, die in ganz Europa für Schlagzeilen und Debatten sorgten. Kommentatoren ziehen Bilanz.

Auch der Ausblick auf das kommende Jahr 2024 fällt eher besorgt aus. Die möglichen Resultate der anstehenden Wahlen und die Gefahr weiterer Kriege machen den Kommentatoren Angst.

Frankreichs Nationalversammlung hat ein Gesetz zur Verschärfung des Einwanderungsrechts verabschiedet. Um die nötige Mehrheit zu bekommen, hatte die Regierung erhebliche Zugeständnisse an Forderungen konservativer Abgeordneter gemacht. Das spaltete das Regierungslager, das zum Teil die Zustimmung verweigerte. Gesundheitsminister Aurélien Rousseau trat aus Protest zurück. Europas Presse ist voller Sorge.

Das griechische Parlament hat am Dienstag eine Gesetzesänderung verabschiedet, wonach irregulär eingereiste Migranten eine dreijährige Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung erhalten, wenn sie einen Job haben und mindestens drei Jahre im Land leben, ohne straffällig geworden zu sein. Hintergrund ist der Arbeitskräftemangel vor allem in der Landwirtschaft. Berechtigt sind rund 30.000 Migranten.

Alexej Nawalny, Russlands bekanntester Strafgefangener, ist seit mehr als zwei Wochen unauffindbar – zumindest für seine Unterstützer, die inzwischen sogar eine Belohnung für Hinweise über das Schicksal des prominenten Putin-Gegners ausgesetzt haben. Die Behörden schweigen, weshalb in Russland Gerüchte über eine Erkrankung, eine Verlegung oder gar einen geplanten Austausch umgehen.

Etappensieg für die Vermarkter einer künftigen Super League der europäischen Topklubs: Der Europäische Gerichtshof urteilte am Donnerstag, dass die großen Fußballverbände Fifa und Uefa Vereinen und Spielern nicht verbieten dürfen, an Konkurrenzwettbewerben teilzunehmen. Klar ist: Das verschiebt das Kräftegleichgewicht im Fußball. Aber ist das zu begrüßen?

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