Für viele Tschechen ist es ein unverzichtbares Ritual: Vor Weihnachten einen lebenden Karpfen kaufen und ihn bis zum Verzehr an den Feiertagen in der heimischen Badewanne planschen lassen. Doch in diesem Jahr weigert sich bereits die zweite große Handelskette, den Verkauf der Fische aus großen Bottichen zuzulassen, weil damit der Tierschutz verletzt werde. Für und Wider in der Landespresse.

Die EU hat den aktuellen Entwurf für den Abschlusstext des Klimagipfels in Dubai zurückgewiesen: Er sieht keinen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mehr vor. Stattdessen spricht das Papier mit 21 Seiten nur noch von einer Reduzierung bei Verbrauch und Produktion fossiler Brennstoffe. Umweltorganisationen und von der Klimakrise besonders bedrohte Länder reagierten enttäuscht. Auch in Europas Presse hagelt es Kritik.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat sich dafür ausgesprochen, russische und belarusische Athleten unter Bedingungen zu den Sommerspielen 2024 in Paris zuzulassen. Einzelsportler sollen "neutral" antreten dürfen und auf Hymnen und Fahnen verzichten. Sie dürfen zudem nicht dem Militär angehören oder als Kriegsbefürworter aufgefallen sein. Viel Kritik in den Kommentarspalten.

Das Schweizer Medienunternehmen Ringier hat in Rumänien mehrere leitende Journalisten der Tageszeitung Libertatea entlassen. Das Blatt enthüllte in den vergangenen Jahren zahlreiche Korruptionsskandale und ist die meistgelesene Zeitung im Land. Ringier begründete die Entscheidung mit zurückgegangenen Einnahmen. Kommentatoren sorgen sich um die Pressefreiheit und beklagen profitorientierte Interessen.

Unterhändler von EU-Parlament und Mitgliedsstaaten haben sich auf die Kernpunkte des seit 2021 geplanten AI Act geeinigt. Das Gesetz soll Transparenz garantieren, wo künstliche Intelligenz verwendet wurde, eine hohe Qualität der bei der Entwicklung verwendeten Daten sicherstellen und Urheberrechte schützen. Bei datenschutz- oder sicherheitsrelevanten Anwendungen wird ein menschenkontrolliertes Risikomanagement Pflicht.

Wenige Wochen nach seiner Amtseinführung als slowakischer Premier hat Robert Fico wie angekündigt beschlossen, die Spezialstaatsanwaltschaft für Korruption und organisierte Kriminalität abzuschaffen. Deren Leiter Daniel Lipšic war es, der 2018 als Anwalt die Eltern des ermordeten Journalisten Ján Kuciak vertreten hatte. Aus Brüssel kam eine Warnung, landesweit gibt es Demonstrationen.

Der türkische Präsident Erdoğan ist am Donnerstag zu Gesprächen nach Griechenland gereist. Noch vor einem Jahr dominierten Kriegsdrohungen zwischen Ankara und Athen, nun zeichnet sich eine Annäherung ab. Der griechische Premier Mitsotakis und Erdoğan unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung für "gute nachbarschaftliche Beziehungen". Wieviel diese taugt, beurteilen Kommentatoren sehr unterschiedlich.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zur Vereidigung des ultraliberalen argentinischen Präsidenten Javier Milei am Sonntag nach Buenos Aires gereist. Dort traf er auch auf den ungarischen Premier Viktor Orbán, der erst vor Kurzem seine Drohung eines Vetos gegen weitere Ukraine-Hilfen der EU bekräftigt hatte. Beide Begegnungen sorgen bei Kommentatoren für Debatten.

Der US-Senat hat von US-Präsident Joe Biden beantragte Finanzhilfen in Höhe von über 110 Milliarden Dollar (knapp 102 Mrd. Euro) für die Ukraine und Israel blockiert. Sämtliche Republikaner sowie Bernie Sanders, der Bedenken zu Israels Vorgehen in Gaza geäußert hatte, stimmten dagegen. Da auch die weiteren EU-Hilfen für Kyjiw auf der Kippe stehen, debattiert Europas Presse lebhaft, wie es für die Ukraine nun weitergehen soll.

Am Dienstag sind die Ergebnisse der ersten Pisa-Studie nach der Corona-Pandemie veröffentlicht worden. Getestet wurden rund 690.000 Lernende im Alter von 15 oder 16 Jahren aus 81 Staaten. Gegenüber früheren Erhebungen haben die Leistungen in den meisten Ländern abgenommen. Die obersten Plätze belegen fast durchweg ostasiatische Staaten - aber auch Estland. Rege Diskussion in Europas Presse.

Beim EU-Gipfel in der kommenden Woche sollen zwei wichtige Beschlüsse zur Unterstützung der Ukraine getroffen werden: die Aufnahme der Beitrittsgespräche sowie weitere Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro. Ungarns Regierungschef Viktor Orbán droht damit, beide Anträge per Veto zu blockieren, und fordert, die Themen von der Tagesordnung zu nehmen. Kommentatoren sehen Ungarn zunehmend isoliert.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat trotz internationalen Haftbefehls am Mittwoch die Golfregion besucht. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien lobte er nach Treffen mit Präsident Mohammed bin Zayed und Kronprinz Mohammed bin Salman die gemeinsamen Handelsbeziehungen. Weitere Themen waren die Erdöl-Politik und die Kriege in Nahost und in der Ukraine. Symbolpolitik oder mehr?

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