Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für drei Tage Griechenland besucht und um Entschuldigung für die NS-Verbrechen gebeten. "Ich bitte Sie, die Überlebenden und Nachfahren, um Vergebung für die schweren Verbrechen, die Deutsche hier verübt haben", sagte er auf Kreta im Dorf Kandanos, das 1941 von der Wehrmacht vollständig ausgelöscht wurde. Die Reparationsfrage halte Deutschland jedoch für völkerrechtlich abgeschlossen.

In Italien, Frankreich, Ungarn, den Niederlanden und Großbritannien sind Handys – mit im Detail unterschiedlichen Regelungen – bereits weitgehend aus dem Schulalltag verbannt. Zurzeit wird in anderen Ländern wie Finnland oder Estland über entsprechende Verbote nachgedacht – und in den Medien debattiert.

In der Endphase des Wahlkampfs vor der US-Präsidentschaftswahl hat sich der Ton weiter verschärft. Kamala Harris erklärte, dass sie Donald Trump für einen Faschisten halte. Bei einem Wahlkampfauftritt der Republikaner verglich Komiker Tony Hinchcliffe Puerto Rico mit einer "schwimmenden Insel aus Müll". Trumps Wahlkampfteam distanzierte sich später von der Äußerung. Befremdet schaut Europas Presse auf eine gespaltene Gesellschaft.

Die neue britische Regierung setzt auf mehr staatliche Investitionen durch höhere Kreditaufnahmen und Steuererhöhungen insbesondere für Unternehmen, Vermögende und Finanzinvestoren. Die etwa 48 Milliarden Euro zusätzlicher Steuereinnahmen sollen die Wirtschaft ankurbeln und öffentliche Leistungen verbessern, erklärte Finanzministerin Rachel Reeves bei der Vorlage ihres Haushaltsplans. Skepsis und Lob in der Presse.

Beleuchtete Kürbisse, um Süßigkeiten bettelnde Kinder und viel gruselige Verkleidung: Das amerikanische Halloween am Vorabend zum katholischen Allerheiligen am 1. November nimmt seit geraumer Zeit in europäischen Ländern immer mehr Platz ein. Kommentatoren sehen darin eher nicht den Untergang des Abendlandes.

VW will nach Angaben seines Betriebsrats in Deutschland mindestens drei Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Der Autokonzern bestätigte diese Pläne bisher nicht, spricht aber von einer “ernsten Lage” und meldete am Mittwoch einen massiven Gewinneinbruch von 64 Prozent im dritten Quartal 2024. Die Presse analysiert die Ursachen der Krise in Deutschlands wichtigster Industriebranche.

Israel hat dem Palästinenserhilfswerk UNRWA seine Arbeit auf israelischem Territorium ab dem nächsten Jahr verboten. Der Beschluss der Knesset könnte das Leben in den Palästinensergebieten erheblich erschweren, da Israel die Grenzen dorthin kontrolliert. Kommentatoren hinterfragen die Terrorvorwürfe gegen die Organisation und beleuchten Hintergründe.

Die Sozialdemokraten haben mit 52 Sitzen die zweite Runde der Parlamentswahl in Litauen vor der bisher regierenden TS-LKD (konservativ, 28 Sitze) gewonnen. Nun planen sie eine Dreierkoalition mit Vardan Lietuvos (Mitte-links/grün) und einem noch offenen dritten Partner. Drittstärkste Kraft wurde die nationalistisch-populistische Nemuno aušra. Wie ist das Ergebnis zustande gekommen und wie könnte es weitergehen?

In einer Woche wird in den Vereinigten Staaten ein neuer Präsident gewählt. Donald Trump hat im Oktober laut Umfragen in der Wählergunst deutlich zugelegt, sodass er nun faktisch gleichauf mit seiner Konkurrentin Kamala Harris liegt. Europas Presse fragt sich, was Trumps Aufholjagd ermöglicht hat und was sein Comeback bedeuten würde.

Nachdem am Montagabend in Tiflis zehntausende Menschen gegen das umstrittene Ergebnis der Wahl zum georgischen Parlament demonstriert haben, soll nun ein Teil der Stimmen neu ausgezählt werden. Die Wahlkommission hatte die national-konservative Regierungspartei Georgischer Traum mit 54 Prozent offiziell zum Sieger erklärt, die Opposition erhebt jedoch Vorwürfe der Wahlmanipulation. Kommentatoren fragen sich, wie es nun weitergeht.

Zum siebten Mal seit 2021 hat Bulgarien ein neues Parlament gewählt. Wie im Juni erreichte die konservative Gerb von Bojko Borissow (26,4 Prozent) den Spitzenplatz vor der reformorientierten PP-DB (14,2 Prozent). Auf den Plätzen drei und vier folgen die rechtsextreme Wasraschdane (13,4 Prozent) und die DPS des umstrittenen Oligarchen Deljan Peewski (11,2 Prozent). Die Presse ahnt nichts Gutes.

Íñigo Errejón, Parlamentssprecher der linken Regierungspartei Sumar und zuvor ein prägender Kopf bei Podemos, hat am Donnerstag seinen Rücktritt erklärt. Kurz zuvor waren anonyme Vorwürfe sexueller Gewalt gegen ihn in der Presse publiziert worden. Unter anderem geht es um "psychischen Missbrauch" und "erniedrigende" Sexualpraktiken. Errejón hat nicht nur sich selbst unglaubwürdig gemacht, kommentiert die Landespresse.

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