Führungswechsel bei der Nato: Nach zehn Jahren im Amt hat der Norweger Jens Stoltenberg den Posten des Generalsekretärs der Militärallianz an Mark Rutte übergeben. Was erwartet die Presse von dem früheren niederländischen Ministerpräsidenten in seiner neuen Funktion?

Mit Kohle betriebene Dampfmaschinen befeuerten ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert die Industrielle Revolution. Nun hat deren Ursprungsland Großbritannien am Montag das letzte Kohlekraftwerk vom Netz genommen und vollzieht damit als erstes großes Industrieland den Ausstieg aus dem klimaschädlichen Energieträger. Welche Schritte jetzt folgen sollten, beurteilen Kommentatoren unterschiedlich.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist am Freitag bei einem israelischen Luftangriff auf das Hauptquartier der Miliz in einem Vorort von Beirut getötet worden. Nasrallah war mehr als drei Jahrzehnte Hisbollah-Generalsekretär und eine der wichtigsten Figuren der proiranischen "Achse des Widerstands". Kommentatoren diskutieren, was die nächsten Schritte der beteiligten Kräfte sein könnten.

Freie und günstige Wohnungen fehlen in ganz Europa, aber in Spanien ist die Lage besonders fatal: Nach Berechnungen der Bank von Spanien werden pro Jahr 600.000 neue Wohnungen benötigt, um die Nachfrage zu decken, aber nur 90.000 gebaut. Und die Immobilienpreise sind seit 2015 um 42 Prozent gestiegen - fast doppelt so stark wie die Löhne. Wie könnte das Land die Wohnungskrise meistern?

Künftig soll laut Moskaus Nukleardoktrin auch eine Aggression durch einen Staat, der keine Atomwaffen besitzt, aber mit Unterstützung eines atomar bewaffneten Staates erfolgt, als Angriff einer Atommacht auf Russland gewertet werden. Die Medien sind sich einig, dass der Kreml damit vorrangig die westliche Militärhilfe für die Ukraine zu zügeln versucht - aber die Folgen des Beschlusses taxieren sie durchaus unterschiedlich.

In Österreich wird am Sonntag ein neuer Nationalrat gewählt. Laut Umfragen könnte die rechtspopulistische FPÖ den ersten Platz erreichen und die konservative ÖVP auf Platz zwei verweisen. Kommentatoren debattieren, was das für die Regierungsbildung und die Zukunft des Landes bedeutet.

Moderiert von Deutschland und Namibia fand in New York der UN-Zukunftsgipfel statt. Staatschefs und Fachleute versuchten dabei, mit dem sogenannten Zukunftspakt Ansätze für Reformen zu finden, um die internationale Gemeinschaft organisatorisch fit für aktuelle und kommende Herausforderungen zu machen. Für Kommentatoren ist das Anlass, grundsätzlich über die Rolle der Weltorganisation nachzudenken.

Die Lage im Libanon hat sich dramatisch zugespitzt. Zuletzt hatte Israel die Luftangriffe auf die Hisbollah verstärkt. Hunderte von Menschen wurden getötet, tausende sind auf der Flucht. Aussagen des israelischen Militärs wurden als Vorbereitung einer Bodenoffensive interpretiert. Die Hisbollah-Miliz beschoss weiterhin den Norden Israels und zuletzt auch erstmals den Großraum Tel Aviv mit Raketen. Die Forderung der USA und weiterer Staaten nach einer sofortigen Waffenruhe blieb ohne Wirkung.

Drei Tage hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den USA auf den verschiedensten Ebenen für seinen "Siegesplan" geworben, der mittels massiver Militärhilfe das Erzwingen eines russischen Einlenkens vorsieht. Heute wird er das Konzept mit Präsident Biden diskutieren. Die Presse hat ihre Zweifel - sowohl was die nötige US-Unterstützung als auch die Umsetzbarkeit des Plans betrifft.

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt, der auch Standorte in Polen und Deutschland hat, will 1.600 Stellen streichen, rund 20 Prozent seiner Belegschaft. Als Grund werden Produktionsprobleme und ein gestrichener Zwei-Milliarden-Euro-Auftrag von BMW genannt, aber auch die sinkende Nachfrage nach E-Autos und die wachsende chinesische Konkurrenz.

Das rumänische Haushaltsdefizit wird für dieses Jahr mit rund 8 Prozent prognostiziert. Die EU erlaubt eine Neuverschuldung von höchstens drei Prozent des BIP, während der Schuldenstand 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht überschreiten darf. Im Oktober sollen Rumänien und andere hochverschuldete Staaten Brüssel einen genau bezifferten Plan für die kommenden Jahre vorlegen. Die Landespresse ist wenig optimistisch.

Die italienische Großbank Unicredit strebt eine Übernahme der Commerzbank an, bei der der deutsche Staat seit der Finanzkrise größter Einzelaktionär ist. Unicredit will den schrittweisen Verkauf der staatlichen Aktien nun nutzen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat erklärt, man wolle dies verhindern. Europas Presse kommentiert.

Mehr Debatten