Italien hat das erste Schiff mit Migranten nach Albanien geschickt. Die Asylanträge der 16 Männer aus Ägypten und Bangladesch sollen dort in Aufnahmezentren im Schnellverfahren geprüft werden. Das sieht ein im vergangenen Jahr zwischen Rom und Tirana vereinbartes Abkommen vor. Kommentatoren beleuchten, was das für Europa bedeutet.
Acht Jahre lang war in Polen die rechtspopulistische PiS-Partei an der Macht, als die Wahl im Oktober 2023 die Mehrheiten änderte. Die schließlich unter Donald Tusk (PO) gebildete Koalition versuchte, die umstrittene Justizreform der Vorgänger zurückzudrehen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk umzugestalten, stieß aber zum Teil auf heftigen Widerstand. Präsident des Landes ist seit 2015 der PiS-nahe Politiker Andrzej Duda.
Die Unifil-Mission im Süden des Libanons ist in den vergangenen Tagen mehrmals unter israelischen Beschuss geraten. UN-Generalsekretär Guterres verurteilte dies als Bruch des Völkerrechts. Der Weltsicherheitsrat warnte vor Angriffen auf Blauhelm-Soldaten. Israel forderte die UN indes auf, die Truppen abzuziehen, da die Hisbollah in deren unmittelbarer Nähe agiere und die UN-Soldaten als Deckung für Terroraktivitäten nutze.
Polen will illegale Migration "auf ein Minimum reduzieren" und dafür das Asylrecht zumindest vorübergehend aussetzen. Dies sei Teil der neuen Migrationsstrategie, erklärte Regierungschef Donald Tusk und kündigte an, die Anerkennung dieser Entscheidung auf EU-Ebene einfordern zu wollen. Kommentatoren beleuchten Motive und Hintergründe dieses Vorgehens.
Die liberal-konservative Regierungskoalition hat in Portugal den ersten Haushaltsentwurf ins Parlament eingebracht. Zur Verabschiedung hofft die Minderheitsregierung auf die Unterstützung der Sozialisten (PS), die sich aber insbesondere an zwei Punkten stören: der Senkung der Körperschaftssteuer (IRC) und an einer besonders gestaffelten Ermäßigung der Einkommenssteuer für junge Berufstätige (IRS Jovem).
Aus dem ersten Urnengang der litauischen Parlamentswahl sind die Sozialdemokraten mit über 19 Prozent der Stimmen als Sieger hervorgegangen – knapp vor der regierenden Konservativen Partei mit 18 Prozent. Die neu gegründete linkspopulistische Nemuno Aušra kam mit 15 Prozent auf den dritten Platz. Die Sitzverteilung im Seimas klärt sich aber erst nach dem zweiten Wahlgang am 27. Oktober, wenn die meisten Direktmandate vergeben werden.
Nihon Hidankyō bekommt den diesjährigen Friedensnobelpreis. Die von Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gegründete Organisation setzt sich sowohl für die damaligen Opfer als auch für weltweite atomare Abrüstung ein. Die Presse erörtert, inwieweit dieser Preisträger eine gute Wahl ist.
Nachdem die US-amerikanische Justiz bereits im August festgestellt hatte, dass es sich beim Google-Konzern um einen Monopolisten handele, der mit seinem Handeln aktiv gegen das Wettbewerbsrecht verstoße, hat nun das Justizministerium mit Konsequenzen gedroht. Notfalls müsse der Konzern in verschiedene Bereiche aufgeteilt werden, hieß es aus Washington. Europas Presse verfolgt die Entwicklung mit Spannung.
Das Attentat auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico im Mai 2024 war aus der Sicht der Justiz kein Terroranschlag, sondern ein gewöhnlicher Mordversuch. Der Oberste Gerichtshof widersprach damit der Generalstaatsanwaltschaft des Landes. Fico selbst hatte dieser Tage erneut von einem gefährlichen Beziehungsgeflecht zwischen dem Attentäter, einem Rentner, und der Opposition in Bratislava gesprochen.
Hurrikan Milton ist über Florida hinweggezogen, hat aber weniger Schäden angerichtet als zunächst befürchtet. Vor zwei Wochen verheerte schon Hurrikan Helene den Südwesten der USA. Europas Medien erörtern, wie sehr diese extremen Wetterereignisse den Wahlkampf ums Weiße Haus beeinflussen - und wie sehr sich dabei Politik und Katastrophenschutz vermischen.
Der ehemalige Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat in einem Interview mit der Financial Times angedeutet, es gäbe die Option, dass die Ukraine mit einem Teil des nationalen Territoriums der Nato beitrete. Die Sicherheitsgarantien der Allianz würden dann nur für diesen Teil gelten, so wie sie beim Nato-Beitritt der Bundesrepublik 1955 zunächst nur für Westdeutschland galten. Europas Presse reflektiert.