Künftig soll laut Moskaus Nukleardoktrin auch eine Aggression durch einen Staat, der keine Atomwaffen besitzt, aber mit Unterstützung eines atomar bewaffneten Staates erfolgt, als Angriff einer Atommacht auf Russland gewertet werden. Die Medien sind sich einig, dass der Kreml damit vorrangig die westliche Militärhilfe für die Ukraine zu zügeln versucht - aber die Folgen des Beschlusses taxieren sie durchaus unterschiedlich.

In Österreich wird am Sonntag ein neuer Nationalrat gewählt. Laut Umfragen könnte die rechtspopulistische FPÖ den ersten Platz erreichen und die konservative ÖVP auf Platz zwei verweisen. Kommentatoren debattieren, was das für die Regierungsbildung und die Zukunft des Landes bedeutet.

Moderiert von Deutschland und Namibia fand in New York der UN-Zukunftsgipfel statt. Staatschefs und Fachleute versuchten dabei, mit dem sogenannten Zukunftspakt Ansätze für Reformen zu finden, um die internationale Gemeinschaft organisatorisch fit für aktuelle und kommende Herausforderungen zu machen. Für Kommentatoren ist das Anlass, grundsätzlich über die Rolle der Weltorganisation nachzudenken.

Die Lage im Libanon hat sich dramatisch zugespitzt. Zuletzt hatte Israel die Luftangriffe auf die Hisbollah verstärkt. Hunderte von Menschen wurden getötet, tausende sind auf der Flucht. Aussagen des israelischen Militärs wurden als Vorbereitung einer Bodenoffensive interpretiert. Die Hisbollah-Miliz beschoss weiterhin den Norden Israels und zuletzt auch erstmals den Großraum Tel Aviv mit Raketen. Die Forderung der USA und weiterer Staaten nach einer sofortigen Waffenruhe blieb ohne Wirkung.

Drei Tage hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den USA auf den verschiedensten Ebenen für seinen "Siegesplan" geworben, der mittels massiver Militärhilfe das Erzwingen eines russischen Einlenkens vorsieht. Heute wird er das Konzept mit Präsident Biden diskutieren. Die Presse hat ihre Zweifel - sowohl was die nötige US-Unterstützung als auch die Umsetzbarkeit des Plans betrifft.

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt, der auch Standorte in Polen und Deutschland hat, will 1.600 Stellen streichen, rund 20 Prozent seiner Belegschaft. Als Grund werden Produktionsprobleme und ein gestrichener Zwei-Milliarden-Euro-Auftrag von BMW genannt, aber auch die sinkende Nachfrage nach E-Autos und die wachsende chinesische Konkurrenz.

Das rumänische Haushaltsdefizit wird für dieses Jahr mit rund 8 Prozent prognostiziert. Die EU erlaubt eine Neuverschuldung von höchstens drei Prozent des BIP, während der Schuldenstand 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht überschreiten darf. Im Oktober sollen Rumänien und andere hochverschuldete Staaten Brüssel einen genau bezifferten Plan für die kommenden Jahre vorlegen. Die Landespresse ist wenig optimistisch.

Die italienische Großbank Unicredit strebt eine Übernahme der Commerzbank an, bei der der deutsche Staat seit der Finanzkrise größter Einzelaktionär ist. Unicredit will den schrittweisen Verkauf der staatlichen Aktien nun nutzen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat erklärt, man wolle dies verhindern. Europas Presse kommentiert.

Die SPD hat die Landtagswahlen in Brandenburg knapp vor der Rechtsaußen-Partei AfD gewonnen. Grüne und FDP kamen nicht in den Landtag, dafür aber die neue Partei BSW. Die Brandenburger Sozialdemokraten wollen sowohl mit dem drittplatzierten BSW als auch der viertplatzierten CDU Sondierungsgespräche führen. Kommentatoren beleuchten die Stimmung in Deutschland und die Rolle der Bundespolitik.

In keinem EU-Land arbeiten so viele Angestellte aus dem Homeoffice wie in Irland. Als einer der wichtigsten Arbeitgeber im Land will Amazon diese großteils aus der Pandemie entstandene Situation nun zurückdrehen und ab dem kommenden Jahr alle Mitarbeiter wieder täglich in der Firma sehen. Das Thema Homeoffice beschäftigt nicht nur Kommentatoren in Irland.

Frankreich hat eine neue Regierung unter Premier Michel Barnier. Die Kabinettsmitglieder kommen größtenteils aus dem Mitte-Rechts-Lager von Macron und den konservativen Les Républicains. Tausende Menschen protestierten in mehreren Städten des Landes gegen die Postenvergabe. Bei der Parlamentswahl hatte das Linksbündnis NFP die meisten Mandate erreicht.

Nach einem Findungsprozess mit einigen Nebengeräuschen hat Ursula von der Leyen am Dienstag bekannt gegeben, welche 27 Personen die neue EU-Kommission bilden sollen. Nun muss das EU-Parlament die Vorschläge absegnen. Jedem Mitgliedstaat wurde ein Posten zugeteilt, doch ein Blick in die Kommentarspalten zeigt: Nicht alle sind mit "ihrem" Ressort und dem Führungsstil der wiedergewählten deutschen Chefin zufrieden.

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