Premier Pedro Sánchez hat seinen bisherigen Minister für digitale Transformation und öffentlichen Dienst, José Luis Escrivá, zum künftigen Chef der spanischen Zentralbank auserkoren. Die Position ist mit einem Sitz im EZB-Rat und einer wichtigen Rolle in der Aufsicht des nationalen Bankensektors verbunden. Die Opposition ist empört und sieht einen Interessenskonflikt. Die Landespresse ist geteilter Meinung.

Europas größter Automobilhersteller Volkswagen schließt Standortschließungen und Stellenstreichungen auch in Deutschland nicht mehr aus. Die bisherigen Sparmaßnahmen könnten ein Abrutschen in rote Zahlen laut Vorstand nicht mehr verhindern. Betriebsräte und Gewerkschaften werfen dem Konzern Missmanagement vor: VW solle lieber auf konkurrenzfähigere Produkte setzen. Kommentatoren beleuchten verschiedene Ursachen der Misere.

Die Türkei und Ägypten haben nach über einem Jahrzehnt der Spannungen ihre Beziehungen normalisiert: Ein halbes Jahr, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Kairo besuchte, erfolgte nun der Gegenbesuch seines Amtskollegen Abd al-Fattah al-Sisi in Ankara. Welche Ziele verfolgt die Türkei mit ihrer Freundschaftsoffensive?

Noch immer ist Frankreich auf der Suche nach einer neuen Regierung. Präsident Macron stellte klar, dass er für den Premier-Posten trotz dessen Wahlsiegs niemanden aus dem Linksbündnis NFP benennen will. Auch Vorschläge aus dem rechten Lager wies er zurück. Presseberichten zufolge ist nun der frühere EU-Kommissar Michel Barnier im Gespräch. Europas Presse reflektiert die vertrackte Lage.

Die EU-Mitglieder haben ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die EU-Kommission vorgeschlagen. Ursula von der Leyen hatte sich gewünscht, dass jedes Land einen Mann und eine Frau nominiert, so dass Wahlmöglichkeiten für eine paritätische Besetzung möglich sind. Viele Regierungen sind diesem Wunsch nicht nachgekommen – und nicht nur das ist Anlass zu Kritik in den Kommentarspalten.

Russlands Präsident Wladimir Putin ist trotz internationalen Haftbefehls gegen ihn in die Mongolei gereist. Präsident Uchnaagiin Chürelsüch empfing Putin am Dienstag mit Ehrengarde in Ulaanbaatar. Dabei wäre die Mongolei als Mitgliedsland des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag eigentlich verpflichtet gewesen, den russischen Diktator festzunehmen. Europas Presse erörtert die Lage.

Das starke Abschneiden der AfD in Sachsen und Thüringen stellt die anderen Parteien vor eine enorme Herausforderung: Nach dem Wahldebakel der in Berlin regierenden Ampelkoalitionäre richten sich die Blicke europäischer Medien vor allem auf die CDU, die nun einen Modus finden muss, wie sie es mit der ebenso extremistischen wie erfolgreichen Rechtsaußen-Partei in Zukunft halten soll.

Wegen des Kriegs im Nahen Osten hat die britische Regierung Waffenexporte heimischer Rüstungsunternehmen nach Israel eingeschränkt. Als Grund gab Außenminister David Lammy an, es gebe Bedenken, dass bestimmte Waffen dafür genutzt werden könnten, "einen schweren Verstoß gegen Menschenrechte zu erleichtern". Europas Presse ordnet ein.

In Israel ist es zu den wohl größten Protesten seit dem 7. Oktober gekommen, nachdem die Armee die Leichen von sechs Geiseln aus einem Tunnel unter Rafah geborgen hatte. Hunderttausende forderten am Sonntag einen Deal mit der radikal-islamischen Hamas zur Befreiung der verbliebenen 101 Verschleppten. Ein Generalstreik am Montag wurde gerichtlich vorzeitig beendet. Kann der öffentliche Aufschrei Erfolg haben?

Brasiliens oberstes Gericht hat die Onlineplattform X (ehemals Twitter) gesperrt. X weigert sich, Accounts, die Verschwörungstheorien und Fake News verbreiten, zu sperren, ausstehende Geldstrafen zu zahlen und einen gesetzlichen Vertreter im Land zu benennen. Eigentümer Elon Musk sieht in den Auflagen eine Behinderung der freien Meinungsäußerung, Kommentatoren dagegen loben den Mut der brasilianischen Justiz.

Wirbel im Vorfeld der Synode der evangelisch-lutherischen Kirche in Schweden: Anträge fordern, die Tradition zu verbieten, dass der Vater die Braut vor den Altar führt. Dies entspringe einer nicht mehr zeitgemäßen patriarchalischen Tradition. Kommentatoren sehen zwar berechtigte Fragen aufgeworfen, fordern aber ein gesundes Maß bei ihrer Beantwortung.

Der spanische Premier Pedro Sánchez hat eine dreitätige Afrikareise abgeschlossen. Bei den Gesprächen mit den Regierungen in Mauretanien, Senegal und Gambia gehörte Migration zu den Hauptthemen. Die Ankunft von Flüchtlingen wird in Spanien kontrovers diskutiert, wie ein Blick in die Landespresse zeigt.

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