Mit Spannung verfolgt die europäische Presse die Entwicklungen vor den am Sonntag stattfindenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Kommentatoren suchen Erklärungen für die hohen Umfragewerte der AfD, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird, sowie des neuen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Auch für die wahrscheinlich komplizierten Koalitionsverhandlungen danach gibt es schon Ratschläge.

Israel hat einen großen Militäreinsatz im Westjordanland gestartet, bei dem bisher mindestens neun Palästinenser getötet wurden, darunter offenbar ein Hamas-Kämpfer. Die UN kritisierten den Einsatz scharf als unnötigen Verlust von Menschenleben und forderten Schutz für Zivilisten. Israel erklärte, es suche nach Hintermännern eines vereitelten Selbstmordattentats vom 18. August. Zudem wirft es dem Iran vor, im Westjordanland ein Terrornetzwerk aufzubauen.

Der in Paris festgenommene Telegram-Chef Pawel Durow ist unter Auflagen und gegen fünf Millionen Euro Kaution wieder freigekommen, darf Frankreich aber nicht verlassen. Die französische Justiz wirft dem Milliardär mit russischer und französischer Staatsbürgerschaft Mithilfe und Komplizenschaft bei schweren Straftaten vor, die über Telegram koordiniert wurden, darunter auch Kinderpornografie, und hat ein Verfahren eingeleitet.

Polens staatliche Wahlkommission hat der rechtskonservativen Partei PiS den Wahlkampfzuschuss gestrichen und sie für drei Jahre von der staatlichen Parteienfinanzierung ausgeschlossen. Mehrere Punkte der Abrechnung des letztjährigen Parlamentswahlkampfs erschienen der Kommission fragwürdig, es geht vor allem um die missbräuchliche Verwendung von staatlichen Mitteln für Parteizwecke. Welche Konsequenzen hat das?

Großbritanniens Premier Keir Starmer möchte ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen seinem Land und Deutschland aufschlagen. Der Neustart solle allerdings nicht den Brexit umkehren, erklärte er bei seinem Antrittsbesuch in Berlin. Geplant sind engere Kooperationen insbesondere in den Bereichen Handel, Verteidigung und Migration. Kommentatoren debattieren, was das für die beiden Nationen und für Europa bedeutet.

Nach dem umfassenden Angriff russischer Raketen und Drohnen auf weite Teile der der Ukraine hat sich am Mittwoch der Nato-Ukraine-Rat getroffen. Die Nato-Staaten sicherten Kyjiw mehr Unterstützung zu, konnte sich aber weiterhin nicht darauf einigen, die noch geltenden Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen gegen Russland aufzuheben. Russland hatte die Angriffe als Antwort auf Kyjiws Kursk-Offensive gestartet und rückt zudem in der Region Donezk weiter vor.

Das ukrainische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das religiösen Organisationen sämtliche Verbindungen zu Russland untersagt. Ihnen bleibt eine Frist von neun Monaten, um eventuelle Beziehungen zu kappen, sonst droht ein Verbot. Das Gesetz richtet sich in erster Linie gegen die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, die seit 2022 formal unabhängig ist, aber weiterhin als moskau-nah gilt und nicht mit der Orthodoxen Kirche der Ukraine zu verwechseln ist.

Weil die Ukraine angeblich bis zu 120.000 Soldaten an der Grenze zu Belarus stationiert habe, hat Machthaber Aljaksandr Lukaschenka nun offenbar Truppen in der Region Homel zusammengezogen. Das meldete das ukrainische Außenministerium. Kyjiw warnte Minsk, keinen tragischen Fehler unter dem Druck Moskaus zu begehen und forderte, die belarusischen Truppen bis hinter die Reichweite ihrer Raketen zurückzuziehen.

Gut zwei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl debattieren europäische Kommentatoren, wofür Kandidatin Kamala Harris steht. Zum Abschluss des Parteitags der Demokraten in Chicago erklärte sie, spaltende Kämpfe der Vergangenheit überwinden und insbesondere die Mittelschicht stärken zu wollen. Harris forderte eine Waffenruhe für Nahost und sagte, sie werde sich nicht bei Tyrannen wie Kim Jong-un einschmeicheln.

Die seit nunmehr drei Jahren Afghanistan erneut regierenden extrem-islamistischen Taliban haben die Einschränkung der Freiheits- und Menschenrechte weiter vorangetrieben. Ein neues "Tugendgesetz" verbietet Frauen das Singen oder Rezitieren in der Öffentlichkeit. Hinzu kommen strenge Kleidungsvorschriften für Frauen und Männer und Verbote von Homosexualität, Musik und außerehelichen Beziehungen.

Die Hisbollah-Miliz hat eigenen Angaben zufolge mehr als 320 Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei handele es sich um die "erste Phase" der angekündigten Antwort auf die Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr vor knapp einem Monat. Das israelische Militär griff unmittelbar vor der Attacke Dutzende Stellungen der Miliz im Libanon an. Europas Presse debattiert, wie groß die Gefahr einer weiteren Eskalation ist.

Im nordrhein-westfälischen Solingen sind am Freitag auf einem Stadtfest drei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Der mutmaßliche Täter wurde gefasst und in Untersuchungshaft genommen. Der Syrer soll gezielt mit einem Messer auf Hälse und Oberkörper der Opfer eingestochen haben und Anhänger des Islamischen Staats (IS) sein. Die Kommentarspalten spiegeln eine heftige Debatte über Ursachen und Folgen wider.

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