Vergangene Woche ist der größte Gefangenenaustausch zwischen westlichen Staaten und Russland seit dem Ende des Kalten Krieges durchgeführt worden. Russland und Belarus ließen 16 Personen frei, darunter den US-Journalisten Evan Gershkovich sowie den russischen Menschenrechtsaktivisten Oleg Orlow und den Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa. Zehn Häftlinge wurden Russland übergeben, unter ihnen der sogenannte Tiergartenmörder Wadim Krassikow.

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat Kritik der EU-Kommission am Zustand der Pressefreiheit in ihrem Land zurückgewiesen. In einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wehrte sie sich gegen die Vorwürfe und kritisierte Medien, die die Kommission als "Interessensgruppen" beeinflusst hätten. Kommentatoren lassen das nicht auf sich sitzen.

Die ungarische Regierung hat Russen und Belarusen per Erlass die Möglichkeit gegeben, eine sogenannte National Card zu bekommen. Diese galt bisher nur für Staatsangehörige von Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, der Republik Moldau, Montenegro, Serbien und der Ukraine. Wer sie bekommt, kann in Ungarn bleiben, die Familie nachholen, beliebig oft verlängern – und hat potenziell Zugang zum Schengen-Raum. Europas Presse fordert Konsequenzen.

Zum 80. Jahrestag des Warschauer Aufstands ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in die polnische Hauptstadt gereist, um die Bevölkerung um Vergebung zu bitten. Die von der Polnischen Heimatarmee angeführte Rebellion dauerte 63 Tage und wurde von den NS-Besatzern brutal niedergeschlagen. Rund 200.000 Widerstandskämpfer und Zivilisten wurden getötet, die Stadt im Anschluss, vor dem Einrücken der Roten Armee, fast vollständig zerstört.

Die offenbar gezielte Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija in Teheran hat scharfe Reaktionen und Sorge vor einer Eskalation ausgelöst. Der Iran drohte Israel, das er für den tödlichen Angriff verantwortlich macht, mit einer harten Bestrafung. Auch Russland, China und die Türkei verurteilten den Anschlag. Kommentatoren analysieren Vorgehen und mögliche Folgen.

Anwälte und Angehörige mehrerer bekannter politischer Häftlinge in Russland haben in den vergangenen Tagen die Mitteilung erhalten, die Häftlinge seien nicht mehr in den bisherigen Strafanstalten. Der neue Aufenthaltsort ist unbekannt. Betroffen sind etwa der 18-jährige Deutsche Kevin Lick, die Künstlerin Sascha Skotschilenko, der Menschenrechtler Oleg Orlow sowie die Politiker Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa.

Die Boxerinnen Lin Yu-ting aus Taiwan und Imane Khelif aus Algerien nehmen bei Olympia teil, nachdem sie von der Box-WM 2023 ausgeschlossen waren - wegen nicht bestandener Geschlechtstests. Khelif tritt heute gegen die Italienerin Angela Carini an. Mitglieder der rechtskonservativen Regierung Italiens sprechen von einem unfairen Kampf, weil Khelif angeblich ein Mann sei.

Seit Jahren nutzt Ungarns Premier Viktor Orbán die Bühne der Sommeruni im rumänischen, aber überwiegend ungarischsprachigen Băile Tușnad für besonders provokante Reden. Auch in diesem Jahr übte er heftige Kritik an Brüssel, Washington und der neuen Regierung in Warschau. Mit scharfen Worten antwortete diesmal Polens Vizeaußenminister Władysław Teofil Bartoszewski: Orbán solle sich fragen, warum er eigentlich noch in der EU sei.

Drei Tage nach der tödlichen Attacke auf die Golanhöhen hat Israel einen Vorort von Beirut angegriffen. Dabei wurde nach Angaben der israelischen Armee ein Militärkommandant der Hisbollah – Fuad Schukr – ins Visier genommen. Ob er überlebt hat, ist bislang unklar. Die Hamas beschuldigte Israel zudem, ihren politischen Anführer Ismail Hanija durch einen Luftangriff in Teheran getötet zu haben.

Der türkische Präsident Erdoğan hat Israel mit militärischer Einmischung gedroht, sollte es den Libanon angreifen. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg haben sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel massiv verschlechtert und die Rhetorik Erdoğans hat sich deutlich verschärft. So nannte er die Hamas eine Befreiungsorganisation und verglich Netanjahu mit Hitler. Meint er es diesmal ernst?

Nach der offiziell erklärten Wiederwahl des Präsidenten Nicolás Maduro ist es in Venezuela zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Die Opposition geht von extremer Wahlfälschung aus. Schon im Vorfeld war die aussichtsreichste Gegenkandidatin María Corina Machado aus fragwürdigen Gründen an ihrer Kandidatur gehindert worden. Was alles auf dem Spiel steht, analysiert Europas Presse.

Am Freitag wurden die Olympischen Sommerspiele in Paris eröffnet. Statt wie üblich im Stadion einzulaufen, kamen die Athletinnen und Athleten in Booten die Seine heruntergefahren. Dabei wurden sie von verschiedenen Showeinlagen am Ufer und auf den Brücken begrüßt, um schließlich am Trocadéro gegenüber dem Eiffelturm an Land zu gehen. Kommentatoren bewerten das Ereignis höchst unterschiedlich.

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