In Serbien gibt es erneut Demonstrationen gegen die Wiederaufnahme eines Großprojekts zur Gewinnung von Lithium im Jadar-Tal. Die Regierung Vučić und die EU hatten im Juli ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet, mit dem Europa unabhängiger von der chinesischen Batterieproduktion werden soll. Doch vor Ort befürchtet man schwere Umweltschäden.

Alain Delon ist tot. Der französische Schauspieler mit Schweizer Pass starb im Alter von 88 Jahren auf seinem Anwesen in einem Dorf südlich von Paris, wo er die letzten Jahre zurückgezogen gelebt hatte. Europas Medien beschäftigen sich in Nachrufen sowohl mit seinem legendären Filmschaffen als Schauspieler und Produzent als auch seiner Haltung zu Fragen von Politik und Moral.

Drei Jahre nach dem Abzug des US-Militärs sowie der beteiligten Nato-Länder und der Machtübernahme der Taliban leiden insbesondere Frauen und Mädchen unter der Lage in Afghanistan. Sie dürfen nicht studieren oder eine Ausbildung machen und sind auch in ihrem Alltagsleben erheblich eingeschränkt. Kommentatoren fragen nach der angemessenen Position des Westens.

Die deutsche Generalbundesanwaltschaft hat im Juni einen Haftbefehl gegen einen der drei verdächtigen Ukrainer wegen des Sprengstoffanschlags auf die Nord-Stream-Pipeline an die polnischen Behörden übermittelt. Laut Wall Street Journal soll Präsident Selenskyj den Anschlag zunächst genehmigt haben. Und Ex-BND-Chef Hanning vermutet, dass auch Warschau an der Planung beteiligt war. Muss das Ereignis neu bewertet werden?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat angesichts der Ausbreitung einer neuen Variante des Mpox-Virus eine "gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite" ausgerufen. Das auch als Affenpocken bekannte Virus ist längst nicht so infektiös wie Covid-19, verbreitet sich aber aus Zentralafrika zusehends global. Ist das WHO-Vorgehen angesichts dessen zu viel oder zu wenig?

In Ungarn ist die Geburtenrate seit einem Zwischenhoch 2022 wieder deutlich rückläufig: Im Mai war sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11 Prozent zurückgegangen und liegt nun unter 1,5 Kinder pro Frau. Die Landespresse diskutiert, ob Orbáns Familienpolitik ihr Ziel verfehlt. Aber auch in anderen Ländern Europas fragt man sich, wie dem eigenen Bevölkerungsschwund Paroli geboten werden kann.

Der Sommer ist für viele europäische Länder eine immer belastendere Zeit der Brände, Dürren und Hitzerekorde. In Griechenland bedrohten Feuer erstmals Vororte von Athen, in Spanien gilt in manchen Regionen Hitzealarmstufe Rot. Die EU kündigte an, ihren Katastrophenschutzpool mithilfe von 600 Millionen Euro zu verstärken. Kommentatoren debattieren, was für Maßnahmen sinnvoll sein könnten.

In Doha beginnen heute Verhandlungen, die eine weitere Eskalation im Nahen Osten verhindern sollen. Formal geht es um einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Gaza, Beobachter hoffen aber, dass ein Abkommen auch den Iran von seinen Vergeltungsplänen abbringt. Europäische Medien analysieren die Bedingungen, unter denen die Verhandlungen stattfinden.

Ukrainische Truppen sind nach Angaben von Präsident Selenskyj in der russischen Grenzregion Kursk weiter auf dem Vormarsch. Es seien auch noch mehr russische Soldaten gefangen genommen worden. Laut russischen Behörden sind etwa 120.000 Menschen geflohen oder evakuiert worden. Europäische Kommentatoren debattieren über Reaktionen und mögliche Folgen.

EU-Kommissar Thierry Breton hat Elon Musk in einem auf X veröffentlichten Brief gemahnt, nicht das europäische Gesetz gegen die Verbreitung von Hetze und Gewaltaufrufen im Netz zu verletzen. Breton bezog sich dabei auf Beiträge von Musk auf X zur Gewalt in Großbritannien und "Interviews im Kontext von Wahlen". War das eine gute Idee?

Die neue katalanische Regionalregierung unter dem Sozialisten Salvador Illa ist vereidigt worden. Durch die Zusage der Stärkung der katalanischen Sprache und "steuerliche Souveränität" hatte er sich gemeinsam mit Premier Sánchez die Unterstützung der gemäßigten separatistischen Partei ERC gesichert. Das Amnestiegesetz der Zentralregierung hatte zuvor bereits die Wogen geglättet. Erleichterung, aber auch Sorgen in der Landespresse.

Ein Gerichtsverfahren gegen zwei Ärztinnen hat in Rumänien eine Debatte um das Gesundheitssystem entfacht. Laut Anklage ist ein schwerkranker 54-Jähriger auf einer Bukarester Intensivstation durch Unterdosierung eines Medikaments vorsätzlich getötet worden, um Betten für Patienten mit besseren Überlebenschancen freizumachen. Auf der Station waren in drei Tagen 20 Patienten gestorben. Auszüge aus den Zitaten der Landespresse.

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