Mindestens 10.000 tote ukrainische Zivilisten, 6,5 Millionen Flüchtlinge und 3,7 Millionen Binnenflüchtlinge laut UN: Das ist die traurige Bilanz, seit Russland am 24. Februar 2022 seinen Großangriff auf die Ukraine startete. Bei den Gefallenen laufen die Schätzungen bis in die Hunderttausende, Selenskyj sprach zuletzt von 31.000 gefallenen Ukrainern. Wie soll es in diesem Krieg jetzt weitergehen? Europas Presse schaut auf heute und nach vorn.
Ex-Präsident Donald Trump hat die nächste US-Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für sich entschieden. Auch in South Carolina, dem Heimatbundesstaat seiner Konkurrentin Nikki Haley, siegte er mit rund zwanzig Prozentpunkten Abstand. Kommentatoren fragen sich, warum Haley sich nicht zurückzieht und was die Ursachen für Trumps klaren Vorsprung sind.
Am Donnerstag hatten sich die USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich für den scheidenden niederländischen Premier Rutte als Nachfolger von Nato-Generalsekretär Stoltenberg ausgesprochen: scheinbar eine Vorentscheidung. Doch dann kursierten plötzlich Medienberichte, auch Rumäniens Präsident Klaus Iohannis wolle antreten – unterstützt von Bulgarien, Ungarn und der Türkei. Kommentatoren beurteilen das sehr unterschiedlich.
Der ehemalige brasilianische Fußball-Nationalspieler Dani Alves ist am Donnerstag in Barcelona zu viereinhalb Jahren Gefängnis und zur Zahlung von 150.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Alves Ende Dezember 2022 in einem Nachtclub eine Frau vergewaltigt hatte. Alves will in Berufung gehen, ganz anders reagiert die spanische Presse.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen möchte im Fall ihrer Wiederwahl einen EU-Verteidigungskommissar einsetzen und die Rüstungspolitik der Mitglieder besser koordinieren. Denn Russlands Aggressivität und eine mögliche Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus bedeuten für Europa eine neue Gefahrenlage. Die Presse debattiert, ob die EU das Zeug zum Sicherheitsbündnis hat.
In London findet derzeit die womöglich entscheidende Anhörung im Fall Julian Assange statt: Der High Court prüft, ob er gegen die Entscheidung für seine Auslieferung vom vergangenen Juni in Berufung gehen darf. Sollte dies abgelehnt werden, ist der Rechtsweg in Großbritannien ausgeschöpft. Assanges Unterstützer haben angekündigt, in diesem Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zu ziehen.
Mindestens neun Grubenarbeiter sind bei einem Goldminenunglück vergangene Woche in der Türkei verschüttet und noch immer nicht gefunden worden. Der Erdrutsch ereignete sich in der Nähe der ostanatolischen Stadt Erzincan. Gefundenes Gold wird dort mithilfe einer Zyanidlösung aus dem Gestein gewaschen. Nun droht eine Verseuchung des Wassers in der Region. Empörung in der Landespresse.
Seit Monaten protestieren Landwirte in ganz Europa: gegen billiges ukrainisches Getreide, gegen hohe Treibstoffpreise und gegen die EU-Agrarpolitik. Diese berücksichtigt seit 2023 Umweltaspekte stärker, was mit neuen Auflagen verbunden ist. Europas Presse analysiert, ob die Proteste berechtigt sind und geht den Gründen für die breite Unterstützung der Bauern nach.
In der Slowakei wird des sechsten Jahrestags der Ermordung der Enthüllungsjournalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová gedacht. Auf den Veranstaltungen wurde auch die Strafrechtsreform der neuen Regierung Fico kritisiert: Damit sollten Korruptionsfälle aus der alten Fico-Ära unter den Teppich gekehrt werden, so der Tenor. Auch die Presse sieht einen engen Zusammenhang.
Kronprinz William hat mit einer Erklärung überrascht, in der er ein Ende der Kämpfe in Gaza und mehr humanitäre Unterstützung für die Menschen vor Ort fordert. Traditionell äußern sich Mitglieder des britischen Königshauses nicht zu politischen Themen. Medien streiten denn auch weniger über das Gesagte als darüber, ob der Thronfolger sich äußern darf.
Die EU-Außenminister haben am Montag offiziell eine Marine-Mission im Roten Meer beschlossen. Unter der Führung Griechenlands soll der Einsatz - mit Hilfe von deutschen, belgischen und französischen Fregatten - Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi-Rebellen aus dem Jemen schützen. Für einige Kommentatoren ist dies eine Probe aufs Exempel.
Polnische Bauern blockieren derzeit mehrere Grenzübergänge zur Ukraine. Sie zeigen damit ihren Unmut gegen die EU-Landwirtschaftspolitik, aber auch gegen die Einfuhr günstiger Agrarprodukte aus der Ukraine. In den sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das zeigt, wie aufgebrachte Landwirte ukrainische Güterwaggons öffnen und Mais auf die Gleise rieseln lassen. Ein unhaltbarer Zustand, finden Kommentatoren.