Zehn Jahre nach den islamistischen Terroranschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt Hyper Cacher gedenkt man in Paris der 17 Todesopfer. Die Presse fragt sich, ob Frankreichs Gesellschaft und Politik heute noch genauso solidarisch reagieren würden wie 2015 – und wie weit bissige Satire noch toleriert wird.
Der US-Kongress hat den Sieg Donald Trumps bei der Präsidentschaftswahl im November offiziell bestätigt. Ganz anders als vor vier Jahren - als Trump-Anhänger das Kapitol stürmten - verlief die Prozedur in einer gemeinsamen Sitzung beider Parlamentskammern ungestört. Trump kann nun am 20. Januar den Amtseid ablegen, seine neue Amtszeit startet er mit Mehrheiten der Republikaner in beiden Kongresskammern.
Vier Wochen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad sind Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihr französischer Amtskollege Jean-Noël Barrot nach Damaskus gereist, um die Beziehungen zwischen EU und Übergangsregierung auszubauen. Der neue Machthaber, HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa, hatte zuvor erklärt, dass das Land vier Jahre brauche, um die Voraussetzung für freie Wahlen zu schaffen.
Seit dem Jahreswechsel fließt kein russisches Gas mehr durch ukrainische Pipelines nach Europa. Kyjiw hatte es abgelehnt, über eine Verlängerung des Transitabkommens zu verhandeln. Die untereinander mit Pipelines vernetzten EU-Staaten können dies ausgleichen. Schwer betroffen ist jedoch das von Moldau abtrünnige Transnistrien. Dort sind Haushalte und Industrie nun ohne Gas, auch der Strom wird zeitweise abgeschaltet.
Seit Jahresbeginn sind in Schweden vor Gericht anonyme Zeugenaussagen erlaubt. Die Neuregelung, mit der die von den rechten Schwedendemokraten unterstützte bürgerliche Regierung die Bandenkriminalität eindämmen will, war im Vorfeld von gewichtigen Institutionen wie dem Gesetzgebungsrat teils hart kritisiert worden. Auch in der Presse gehen die Meinungen auseinander.
Mit dem Motto "Sicherheit, Europa!" hat Polen den Vorsitz im Rat der EU übernommen. Für die kommenden sechs Monate leitet und prägt Warschau somit die Sitzungen des Gremiums, in dem die Regierungen der EU-Staaten gemeinsam Entscheidungen treffen oder vorbereiten. Europas Presse betrachtet die polnische Ratspräsidentschaft auch im Kontrast zur ungarischen, die für heftige Kontroversen gesorgt hatte.
An Weihnachten wurde Estlink 2, eine Stromleitung zwischen Finnland und Estland, gekappt und weitere Kabel beschädigt. Der aus Russland kommende Öltanker Eagle S wurde mit abgerissenem Anker von der finnischen Küstenwache festgesetzt, gegen sieben Crewmitglieder wird ermittelt. Europas Medien sehen Moskaus 'Schattenflotte' nun auch als Mittel zur hybriden Kriegsführung - und fordern ein härteres Vorgehen.
Der Multimilliardär und künftige Beauftragte für Bürokratieabbau unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, Elon Musk, hat in der Welt am Sonntag für die rechtspopulistische AfD geworben. Sowohl Musk als auch die Zeitung ernteten dafür heftige Kritik. Am 23. Februar steht in Deutschland eine vorgezogene Bundestagswahl an. Europäische Kommentatoren bewerten den Gastbeitrag völlig unterschiedlich.
Mit einem Besuch in Moskau kurz vor Weihnachten überraschte der slowakische Premier Robert Fico Freund und Feind. Die Slowakei ist in der Bredouille, weil die Ukraine 2025 kein russisches Gas mehr über ihr Territorium in das Land leitet. Nach dem Besuch bei Putin erklärte Fico, im Gegenzug keinen Strom mehr in die Ukraine liefern zu wollen. Zudem bot er Putin sein Land als Ort für Friedensverhandlungen mit der Ukraine an.
Im Verteidigungskrieg gegen die russische Invasion musste die Ukraine 2024 Rückschläge hinnehmen. Weder die im August begonnene Kursk-Offensive noch die lang erwartete Erlaubnis, mit importieren Waffen militärische Ziele in Russland angreifen zu können, brachten den in Kyjiw erhofften Durchbruch. Nervös schaut die Welt nun darauf, ob Trump als künftiger US-Präsident die Beteiligten zu Verhandlungen zwingen kann und wozu diese führen könnten.
Elon Musk, der vom designierten Präsidenten Donald Trump zum künftigen Beauftragten für Bürokratieabbau ernannt worden ist, macht seinen Einfluss bereits geltend: Auf seine Initiative hin rief Trump die Republikaner im Kongress auf, gegen einen Haushaltskompromiss mit den Demokraten zu stimmen. Ein Stillstand der Verwaltung konnte gerade noch abgewendet werden. Kommentatoren sind besorgt – auch weil Musk zunehmend in Europa mitmischt.