Auf Grundlage der traumatischen Erfahrungen mit der Corona-Pandemie haben sich die 194 Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen Vertrag geeinigt, der den Umgang mit künftigen Seuchen verbessern soll – etwa bei der Beschaffung und Verteilung von Schutzmaterial und Impfstoffen. Inwieweit das Unterfangen gelungen ist, bewerten Kommentatoren unterschiedlich.
Wenn es um die Gleichstellung von Männern und Frauen geht, zählt in Großbritannien das biologische, nicht das soziale Geschlecht. So hat es das oberste Gericht des Landes entschieden. Das Urteil betrifft zum Beispiel die Frage, ob Transfrauen bei Frauenquoten als Frauen gezählt werden und inwieweit sie Zugang zu Frauenhäusern und Damenumkleiden haben.
Donald Trump hat über 2,2 Mrd. Dollar an langfristigen Zahlungen für die private Elite-Universität Harvard auf Eis gelegt. Die US-Regierung hatte der Universität zuvor einen Katalog mit Forderungen übermittelt, wonach unter anderem ausländische Studierende stärker kontrolliert und Diversitätskriterien außer Kraft gesetzt werden sollten. Die Hochschule verbat sich jedoch jede staatliche Einmischung in ihre Lehrfreiheit. Europas Medien ordnen ein.
Nach dem Tod von über 30 Menschen bei einem russischen Raketenangriff auf das nordostukrainische Sumy am Sonntag sprach US-Präsident Trump von einer "schrecklichen Sache". Diese Woche sollen die russisch-amerikanischen Verhandlungen weitergehen, aber nur zum Thema einer Waffenruhe auf dem Schwarzen Meer. Die Medien fragen sich, ob Trumps Friedensinitiative noch zum Erfolg führen kann - und was Europa jetzt tun kann.
Die Geschlechtertrennung in Mann und Frau wird in der ungarischen Verfassung verankert. Das entschied die Regierungsmehrheit im Parlament. Außerdem bekommt das Recht des Kindes auf angemessene körperliche, geistige und moralische Entwicklung Vorrang vor anderen Grundrechten. Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass mit dieser Bestimmung das Versammlungsrecht eingeschränkt und zum Beispiel Pride-Paraden verboten werden könnten.
Zwölf Millionen Menschen auf der Flucht, akute Hungersnot, "ethnische Säuberungen" – die Zwischenbilanz nach zwei Jahren Bürgerkrieg im Sudan fällt verheerend aus. Die Uno spricht von der größten humanitären Krise der Welt. Ende März konnte die nationale Armee die Hauptstadt Khartum und weitere Gebiete von den Rapid Support Forces (RSF) zurückerobern, doch ein Ende der Kämpfe zeichnet sich nicht ab. Wie weiter?
Der peruanisch-spanische Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa ist gestorben. Nicht nur mit seinem literarischen Werk eckte er an. Vargas Llosa war auch politisch aktiv und schrieb gegen Südamerikas Diktaturen an. 1990 trat er mit einem marktliberalen Programm bei der peruanischen Präsidentschaftswahl an, verlor aber die Stichwahl gegen Alberto Fujimori. Für die spanische Zeitung El País schrieb er von 1990 bis 2023 Kolumnen.
Mit einem Notfallgesetz hat das britische Parlament am Samstag den Weg zur Rettung des Stahlwerks Scunthorpe geebnet. Der chinesische Betreiber Jingye hatte das Werk, das als einziges des Landes Stahl nicht nur recyceln, sondern aus Erz und Koks herstellen kann, stilllegen wollen. Nun übernimmt der Staat die Kontrolle, trägt aber auch die enormen Verluste. Formal bleibt Jingye Eigentümer. Kontroverse in der Presse.
Das rasante Hin-und-Her im Zollkrieg zwischen den USA und China geht weiter. Zunächst erhöhte US-Präsident Trump die Zusatzzölle für chinesische Importe schrittweise auf 145 Prozent. Dann verkündete er zeitlich beschränkte Ausnahmen für den großen Sektor der elektronischen Güter. Peking reagiert mit Gegenzöllen, die inzwischen bei 125 Prozent liegen, und wirbt in anderen Ländern für Handelsbündnisse.
Israel hat seine Militäroffensive ausgeweitet und fast ganz Gaza zum "Kampfgebiet" erklärt. Dabei traf die israelische Armee bei Luftangriffen erneut ein Krankenhaus in Gaza-Stadt. Hunderttausende Palästinenser werden nach UN-Angaben in ein immer kleineres Gebiet gedrängt, weil Israel sogenannte Sicherheitszonen einrichten will. Europas Presse begegnet der nach dem Terrorangriff der Hamas gestarteten israelischen Offensive mit wachsender Kritik.
Knapp einen Monat vor den vorgezogenen Parlamentswahlen am 18. Mai hat die konservative portugiesische Minderheitsregierung neue Zahlen zum deutlichen Anstieg der Immigration präsentiert. Demnach sollen die Einwanderer nun rund 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Kommentatoren raten dazu, das Thema nicht unreflektiert zu instrumentalisieren.
Das estnische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die estnisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats von Russland trennen soll. Hintergrund ist die Unterstützung des Patriarchats für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Gesetz bestimmt zudem, dass das kommunale Wahlrecht Voraussetzung dafür ist, als Geistlicher wirken zu dürfen. Einwohnern mit russischer Staatsangehörigkeit wurde dieses Wahlrecht jüngst entzogen.