In Portugal stehen die Zeichen auf Neuwahlen. Premier Luís Montenegro wird vorgeworfen, er habe bis vor Kurzem von hoch dotierten Beraterverträgen profitiert, die über ein Familienunternehmen abgeschlossen wurden. Nun will er die Vertrauensfrage im Parlament stellen, in dem seine PSD-Regierung über keine Mehrheit verfügt. Kommentatoren sind geteilter Meinung darüber, ob ein erneuter Urnengang in dieser Lage vorteilhaft ist.

Nach den Massenprotesten zum zweiten Jahrestag des Zugunglücks von Tempi hat das griechische Parlament am Dienstag einen Ermittlungsausschuss zur Untersuchung der mutmaßlichen Vertuschung politischer Verantwortlichkeiten eingesetzt. Vier Oppositionsparteien beantragten zudem ein Misstrauensvotum gegen Premier Kyriakos Mitsotakis, über das am Freitag abgestimmt wird.

Die EU will ihre Verteidigungsfähigkeit massiv erhöhen: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte am Dienstag einen "Plan zur Wiederaufrüstung Europas" vor, mit dem bis zu 800 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen. Das Paket umfasst eine Lockerung der Schuldenregeln und Kreditanreize für Investitionen in die Verteidigung. Kommentatoren debattieren, wie sinnvoll dieser Vorstoß ist.

US-Präsident Donald Trump hat die Drohung wahr gemacht und Importe aus den Nachbarstaaten Kanada und Mexiko mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent belegt. Die Zölle für chinesische Waren wurden um 10 Prozentpunkte erhöht. Im April sollen ähnliche Maßnahmen für weitere Länder folgen, wie Trump am Dienstag bei seiner Rede vor dem Kongress noch einmal bekräftigte. Europas Presse erörtert die Lage.

Am Dienstag hat Donald Trump Berichten zufolge die US-Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt – und verkündete noch am gleichen Tag vor dem Kongress ein Einlenken des ukrainischen Präsidenten. Selenskyj hatte zuvor auf X ein Statement veröffentlicht, in dem er den Friedenswillen der Ukraine betonte, sich für die bisherige US-Hilfe bedankte und sich bereit erklärte, das am Freitag zunächst geplatzte Rohstoffabkommen zu unterzeichnen.

Angesichts der sich immer deutlicher abzeichnenden Wende in der US-Außenpolitik unter Präsident Trump scheinen alte Sicherheiten ungewiss und neue Strategien notwendig zu werden. Nicht nur in der EU zeichnen sich dementsprechend neue Koalitionen und Vorgehensweisen ab. Europäische Medien debattieren, ob und wie Europa sich weltpolitisch neu aufstellen könnte.

US-Präsident Trump und sein ukrainischer Amtskollege Selenskyj haben sich am Freitag vor laufenden Kameras im Weißen Haus einen Schlagabtausch über Russlands Krieg gegen die Ukraine geliefert. Trump und sein Vize Vance forderten von Selenskyj mehr Kompromissbereitschaft für ein Abkommen und mehr Dankbarkeit für die US-Unterstützung. Selenskyj betonte, es sei Russland, das Verträge breche. Kommentatoren sehen eine Zäsur.

Nach mehreren gescheiterten Verhandlungsrunden wurde am Montag zum ersten Mal eine Dreierkoalition in Österreich vereidigt. Bundeskanzler in der neuen schwarz-rot-pinken Regierung ist der Konservative Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler ist SPÖ-Chef Andreas Babler. Die Vorsitzende der liberalen Neos, Beate Meinl-Reisinger, wiederum ist Außenministerin. Kommentatoren sind skeptisch, ob die Koalition halten wird.

In Los Angeles sind zum 97. Mal die Academy Awards – so der offizielle Name für den Oscar – für die besten Filme und Filmschaffenden aus der Perspektive Hollywoods verliehen worden. Europas Presse hat die Zeremonie beobachtet und kommentiert die Atmosphäre wie auch konkrete Gewinner – zu denen ein rührender Trickfilm aus Lettland gehört.

Am Sonntag trafen europäische Staats- und Regierungschefs sowie der kanadische Premier Justin Trudeau in London zusammen, um der Ukraine den Rücken zu stärken. Eine von Großbritannien und Frankreich angeführte "Koalition der Willigen" will nun die Waffenlieferungen an Kyjiw intensivieren. Zudem soll ein Plan für einen Waffenstillstand ausgearbeitet werden. Viele europäische Kommentatoren werten den Gipfel positiv.

Der seit 1999 inhaftierte PKK-Führer Abdullah Öcalan hat dazu aufgerufen, die von ihm mitbegründete kurdische Untergrundorganisation aufzulösen und die Waffen niederzulegen. Die PKK gilt in vielen Ländern als Terrororganisation. Eine Schlüsselrolle spielten dabei Abgeordnete der prokurdischen DEM-Partei, die Öcalan mehrfach in der Haft besuchten. Wie stehen die Chancen, dass der jahrzehntelange Konflikt nun beigelegt werden kann?

"Der Westen" scheint nicht mehr wie gehabt zu existieren: Die jüngste Abstimmung im UN-Sicherheitsrat, die Vance-Rede in München, neue Zölle und die Wiederbelebung der russisch-amerikanischen Beziehungen haben gezeigt, wie sehr die USA unter Präsident Trump ihre internationale Politik umkrempeln. Die Medien erörtern, welche Konsequenzen Europa daraus ziehen sollte - und wo sich neue Partner anbieten.

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