Grönland steht vor einem Führungswechsel: Die oppositionelle Mitte-rechts-Partei Demokraatit kam bei der Parlamentswahl mit 30 Prozent auf Platz eins und wird wohl eine Regierungskoalition anführen. Die eine schnellen Weg in die Unabhängigkeit propagierende Naleraq-Partei legte deutlich zu und kam auf 24,5 Prozent. Die Parteien der bislang regierenden Links-Koalition landeten dagegen auf dem dritten und vierten Platz.

Die konservative Minderheitsregierung in Portugal ist gescheitert. Eine von Premier Luís Montenegro gestellte Vertrauensfrage erhielt nicht die nötige Mehrheit. Nun sind Neuwahlen im Mai wahrscheinlich. Montenegro werden Interessenskonflikte aufgrund einer Beraterfirma seiner Familie vorgeworfen. Kommentatoren zeigen unterschiedliche Blickwinkel auf die Krise auf.

Französischer Atomschutzschirm für Europa, “Koalition der Willigen” mit Frankreich und Großbritannien an der Spitze, etliche Gipfel zur globalen Lage in Paris: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron scheint mit forschen Debattenvorstößen und Einladungsdiplomatie die Rolle der treibenden Führungskraft in Europa anzustreben. Kommentatoren fragen sich, was das für den Kontinent bedeutet.

Nach dem Wahlsieg Donald Trumps herrschte Euphorie an der Wall Street, doch nun purzeln die Kurse: Seit Mitte Februar ist der Wert der im US-Aktienmarktindex S&P 500 vertretenen Unternehmen um vier Billionen Dollar geschrumpft. Die Medien analysieren, was der von Tech-Giganten dominierten US-Wirtschaft aktuell so zusetzt.

In Serbien werden die Studentenproteste gegen die Regierung von Aleksandar Vučić schärfer – ebenso wie die Reaktion der Staatsmacht: Gegen Blockaden von Fernsehsendern in Belgrad und Novi Sad ging die Polizei mit Schlagstöcken vor. Bisher war die seit November anhaltende Protestwelle weitgehend friedlich verlaufen. Die Medien beurteilen angesichts der Eskalation die politische Lage im Land.

In Saudi-Arabien finden Gespräche darüber statt, wie Russlands Krieg gegen die Ukraine enden könnte. Zunächst trafen sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Außenminister Marco Rubio jeweils einzeln mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Am Dienstag verhandeln Regierungsvertreter der USA und der Ukraine direkt miteinander. Europas Presse schaut insbesondere auf den engen Spielraum, den Washington Kyjiw zugesteht.

Die nur etwa 57.000 Einwohner Grönlands wählen am heutigen Dienstag ihr Parlament, das Inatsisartut. Alle bis auf eine der dort vertretenen Parteien waren sich bisher einig über das Ziel einer Unabhängigkeit der zu Dänemark gehörenden Polarinsel mit Autonomiestatus. Doch nun überschattet der unverhohlene Wunsch von Donald Trump, Grönland zu vereinnahmen, das politische Leben in der Hauptstadt Nuuk.

Der Wirtschaftsexperte Mark Carney ist mit großer Mehrheit zum Chef der Liberalen Partei Kanadas gekürt worden. Damit übernimmt der ehemalige Chef der kanadischen Zentralbank und der Bank of England nach dem Rücktritt von Justin Trudeau vorübergehend auch das Amt des Premiers. Kanada werde auf keinen Fall Teil der USA werden, erklärte Carney. Europäische Medien beleuchten die Rolle des neuen Parteivorsitzenden.

In Rumänien hat die Wahlkommission die Kandidatur des rechtspopulistischen Politikers Călin Georgescu für die Präsidentschaftswahl am 4. Mai abgewiesen. Georgescu will die Entscheidung der Behörde nun anfechten. Nachdem er die erste Runde der Präsidentenwahl im November überraschend gewonnen hatte, wurde diese wegen des Verdachts der Wahleinmischung Russlands vom Verfassungsgericht annulliert. Kommentatoren erörtern die Situation.

In Syrien ist es zum bisher blutigsten Ausbruch von Unruhen seit dem Machtwechsel vor drei Monaten gekommen. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden in der Küstenregion mehr als 1.300 Menschen getötet, darunter mindestens 830 Angehörige der alawitischen Minderheit, der auch der vertriebene Diktator Baschar al-Assad angehört. Beobachter werfen regierungsnahen Sicherheitskräften Massaker vor. Europas Presse ist besorgt.

Die EU-Mitgliedsstaaten haben bei einem Sondergipfel in Brüssel beschlossen, ihre Ausgaben für Verteidigung deutlich zu erhöhen und massiv aufzurüsten. Dazu sollen die Schuldenregeln bei Rüstungsinvestitionen gelockert und bis zu 150 Milliarden Euro an EU-Krediten zur Verfügung gestellt werden. Eine Erklärung zur weiteren Unterstützung der Ukraine wurde ohne Beteiligung Ungarns verabschiedet. Gemischte Reaktionen in der Presse.

Präsident Emmanuel Macron will mit den europäischen Partnern darüber beraten, den französischen nuklearen Schutzschirm möglicherweise auf weitere Länder auszuweiten. Seit dem Brexit ist Frankreich mit seiner über etwa 290 Atomsprengköpfe verfügenden 'Force de frappe' die einzige Atommacht in der EU. Europas Presse debattiert.

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