Fast fünf Jahre nach dem Brexit will Großbritannien sich in der Handels- und Verteidigungspolitik wieder der Europäischen Union annähern. Finanzministerin Rachel Reeves nahm am vergangenen Montag an der Sitzung der Eurogruppe in Brüssel teil. Es war die erste Teilnahme einer britischen Finanzministerin seit dem Vollzug des Brexit. Die britische Presse ist aus ganz unterschiedlichen Gründen skeptisch.

Die Pläne der schwedischen Regierung, mit staatlichen Subventionen und Gewinngarantien für die beteiligten Firmen den Bau neuer Kernreaktoren zu fördern, stoßen auf Kritik. Eine Vielzahl von Experten, Unternehmen und Behörden befürchtet, dass der geplante Kernkraftausbau zu teuer sein und die Entwicklung erneuerbarer Energien beeinträchtigen werde. Die schwedische Presse ist gespalten.

Nach der Machtergreifung der islamistischen Rebellengruppe HTS um Abu Mohammed Al-Dschaulani in Syrien ist die Unsicherheit im Hinblick auf ihre zukünftige Politik groß. Die europäische Presse lotet nun aus, welches System sich nach der gestürzten Assad-Diktatur in Syrien etablieren könnte.

Ein Vierteljahrhundert nach Beginn der Verhandlungen sind sich die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay über eine Freihandelszone einig geworden. Sie soll den Handel durch den Abbau von Zöllen ankurbeln und Investitionen erleichtern. Frankreich, Italien und Polen hatten allerdings bis zuletzt Bedenken geäußert. Unter den Kommentatoren herrscht auch keine Einhelligkeit.

Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei ist seit einem Jahr im Amt und hat seinem Land wie angekündigt ein hartes Sparprogramm verordnet. Tausende wurden aus dem Staatsdienst entlassen, der Haushalt drastisch gekürzt und Subventionen gestrichen. Kommentatoren ziehen eine zwiespältige Bilanz.

In Rumänien hätte am Sonntag eine Stichwahl um das Präsidentenamt stattfinden sollen. Diese wurde jedoch abgesagt, weil das Verfassungsgericht den ersten Wahlgang, bei dem der extrem rechte Kandidat Călin Georgescu gewonnen hatte, wegen des Verdachts auf Manipulation annullierte. Es habe sich um einen "aggressiven russischen hybriden Angriff" gehandelt, hieß es in Geheimdienstberichten. Die rumänische und europäische Presse debattiert über die Annulierung.

Nach der Abwahl der französischen Regierung hat Staatspräsident Emmanuel Macron Forderungen nach einem Rücktritt eine Absage erteilt. Er werde sein Mandat bis zum Ende seiner Amtszeit 2027 ausüben und einen neuen Premier ernennen, der eine "Regierung des allgemeinen Interesses" bilden solle, erklärte Macron in einer Ansprache an die Nation. Kommentatoren debattieren, was jetzt zur Stabilisierung des Landes nötig wäre.

Vor fünf Jahren gingen die Bilder vom brennenden Dachstuhl der Kathedrale Notre-Dame um die Welt. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt. Am Wochenende wird das Wahrzeichen von Paris wiedereröffnet. In Anwesenheit zahlreicher Staats- und Regierungschefs wird der unter Druck stehende Präsident Emmanuel Macron eine Ansprache halten. Die Presse ordnet das Ereignis ein.

Die rumänischen Geheimdienste vermuten eine russische Beeinflussungskampagne auf TikTok hinter dem Wahlerfolg des extrem rechten Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu. Vor zwei Wochen gewann er völlig unerwartet die erste Runde der Präsidentschaftswahl. Wegen der mutmaßlichen Manipulationsversuche ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft. Eine verworrene Ausgangslage für die Stichwahl am Sonntag.

Eine Woche nach ihrem überraschenden Einmarsch in Aleppo haben Rebellengruppen nach kurzem Kampf die syrische Armee auch aus dem 130 Kilometer südlich gelegenen Hama verdrängt. Die viertgrößte Stadt des Landes stand während des Bürgerkriegs seit 2011 immer unter Kontrolle des Assad-Regimes, das Kommentatoren zufolge nun zunehmend in die Enge getrieben wird.

In Frankreich ist die Regierung gestürzt worden. Der rechtspopulistische Rassemblement National (RN) stimmte für einen Misstrauensantrag der linken Oppositionsparteien und sorgte so für eine Mehrheit der Abgeordneten gegen das Kabinett von Premierminister Michel Barnier. Kommentatoren fragen sich, wie es nun im Land und für Präsident Emmanuel Macron weitergehen könnte.

Das erfolgreiche Misstrauensvotum gegen die französische Regierung überlagert sich mit dem vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition in Deutschland. Dass nun zeitgleich in zwei maßgeblichen großen EU-Staaten - deren Volkswirtschaften zudem in Krisen stecken - keine voll handlungsfähigen Regierungen amtieren, gibt Europas Kommentatoren schwer zu denken.

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