Am 9. Januar erklärte Karol Nawrocki, Kandidat der rechtskonservativen PiS bei der polnischen Präsidentschaftswahl im Mai, dass er die Ukraine nicht als EU- und Nato-Kandidatin sehe, solange sie nicht "wichtige zivilisatorische Fragen" aufarbeite. Gemeint sind die Wolhynien-Massaker von 1943, bei denen ukrainische Nationalisten Gräueltaten an polnischen Zivilisten verübten. Bisher befürwortete die PiS schnelle ukrainische Beitritte.
Die verheerenden Brände im Großraum Los Angeles sind weiterhin nur teilweise unter Kontrolle: Mindestens 24 Menschen sind gestorben, Hunderttausende wurden evakuiert, Tausende Häuser zerstört. Die Feuerwehr spricht von "einer der zerstörerischsten Naturkatastrophen" in der Geschichte der kalifornischen Metropole. Kommentatoren sehen verschiedene Ursachen, gefährliche Narrative und etliche nötige Konsequenzen.
Elon Musk, reichster Mensch der Welt und zukünftiger US-Präsidentenberater, hat auf seiner Plattform X 75 Minuten lang im Livestream mit AfD-Chefin Alice Weidel geplaudert. Musk gab dabei auch eine klare Wahlempfehlung für die Rechtsaußen-Partei ab. Europas Medien ordnen das Gespräch – und Musks Macht und Motive – ein.
Jean-Marie Le Pen ist am Dienstag mit 96 Jahren verstorben. Er hatte 1972 den rechtspopulistischen bis rechtsextremen Front National gegründet, die Vorgängerpartei des heutigen Rassemblement National, und 2002 die Stichwahl um die französische Präsidentschaft erreicht. 2011 übergab er den Parteivorsitz an seine Tochter Marine. Was ist außer dem Namen Le Pen von ihm geblieben?
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat erneut Anspruch auf Grönland angemeldet und sogar ein militärisches Vorgehen nicht ausgeschlossen, sein ältester Sohn kam zu einem eintägigen "Privat-Besuch" auf die arktische Insel. Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen erteilte dem Übernahmeansinnen eine Absage: Grönland gehöre den Grönländern. Sie will aber mit Trump über die Angelegenheit sprechen. Kommentatoren ordnen ein.
Der Tech-Milliardär und künftige US-Berater für Behördeneffizienz Elon Musk mischt sich immer unverblümter in europäische Politik ein. Kurz vor der Bundestagswahl lobte er die AfD und bezeichnete Kanzler Olaf Scholz als "inkompetenten Trottel". Dem britischen Premier Keir Starmer warf er vor, in seiner früheren Position als Leiter der Staatsanwaltschaft einen Missbrauchsskandal nicht angemessen aufgeklärt zu haben.
In Deutschland ist für den 23. Februar eine vorgezogene Bundestagswahl angesetzt, denn Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem Ende der Ampel-Koalition keine Mehrheit mehr. Neben dem Höhenflug der rechtspopulistischen AfD spielt im Wahlkampf die Wirtschaftspolitik die Hauptrolle. Die Medien beleuchten kritisch die ökonomischen Ideen und Reformvorschläge der Parteien: Lässt sich so beim Wähler punkten?
Unter dem Motto "Spanien in Freiheit – 50 Jahre" gedenkt das Land in diesem Jahr dem Übergang von der Diktatur zur Demokratie nach dem Tod des Generals Francisco Franco im November 1975. Premier Pedro Sánchez eröffnete am Mittwoch ein mehrmonatiges Veranstaltungsprogramm. Über dessen Inhalte wird es noch Streit geben, wie ein Blick in die Kommentarspalten erahnen lässt.
Kanadas Premier Justin Trudeau gibt den Vorsitz seiner Liberalen Partei ab. Sobald ein Nachfolger gefunden sei, wolle er auch als Regierungschef zurücktreten, sagte Trudeau, der seit 2015 im Amt ist, am Montag. Einst von vielen Kanadiern als Hoffnungsträger begrüßt, hatte der Druck auf Trudeau zuletzt immer mehr zugenommen – insbesondere seine Wirtschaftspolitik wurde als unzulänglich wahrgenommen.
Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war am Wochenende bei Donald Trump auf dessen Anwesen Mar-a-Lago zu Gast. Die beiden Politiker demonstrierten bestes Einverständnis. Möglicherweise ging es bei dem Abendessen in Florida aber auch um einen Großauftrag des italienischen Staates für Trumps Busenfreund Elon Musk, was die Presse kritisch sieht.
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat den Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, beauftragt, eine Regierung zu bilden und Koalitionsgespräche mit der konservativen ÖVP zu beginnen. Er habe sich diesen Schritt nicht leicht gemacht und werde darauf achten, dass die Prinzipien der Verfassung eingehalten würden, erklärte das Staatsoberhaupt. Kommentatoren debattieren mögliche Folgen.
Zehn Jahre nach den islamistischen Terroranschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt Hyper Cacher gedenkt man in Paris der 17 Todesopfer. Die Presse fragt sich, ob Frankreichs Gesellschaft und Politik heute noch genauso solidarisch reagieren würden wie 2015 – und wie weit bissige Satire noch toleriert wird.