Die neue britische Regierung setzt auf mehr staatliche Investitionen durch höhere Kreditaufnahmen und Steuererhöhungen insbesondere für Unternehmen, Vermögende und Finanzinvestoren. Die etwa 48 Milliarden Euro zusätzlicher Steuereinnahmen sollen die Wirtschaft ankurbeln und öffentliche Leistungen verbessern, erklärte Finanzministerin Rachel Reeves bei der Vorlage ihres Haushaltsplans. Skepsis und Lob in der Presse.

Beleuchtete Kürbisse, um Süßigkeiten bettelnde Kinder und viel gruselige Verkleidung: Das amerikanische Halloween am Vorabend zum katholischen Allerheiligen am 1. November nimmt seit geraumer Zeit in europäischen Ländern immer mehr Platz ein. Kommentatoren sehen darin eher nicht den Untergang des Abendlandes.

VW will nach Angaben seines Betriebsrats in Deutschland mindestens drei Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Der Autokonzern bestätigte diese Pläne bisher nicht, spricht aber von einer “ernsten Lage” und meldete am Mittwoch einen massiven Gewinneinbruch von 64 Prozent im dritten Quartal 2024. Die Presse analysiert die Ursachen der Krise in Deutschlands wichtigster Industriebranche.

Israel hat dem Palästinenserhilfswerk UNRWA seine Arbeit auf israelischem Territorium ab dem nächsten Jahr verboten. Der Beschluss der Knesset könnte das Leben in den Palästinensergebieten erheblich erschweren, da Israel die Grenzen dorthin kontrolliert. Kommentatoren hinterfragen die Terrorvorwürfe gegen die Organisation und beleuchten Hintergründe.

Die Sozialdemokraten haben mit 52 Sitzen die zweite Runde der Parlamentswahl in Litauen vor der bisher regierenden TS-LKD (konservativ, 28 Sitze) gewonnen. Nun planen sie eine Dreierkoalition mit Vardan Lietuvos (Mitte-links/grün) und einem noch offenen dritten Partner. Drittstärkste Kraft wurde die nationalistisch-populistische Nemuno aušra. Wie ist das Ergebnis zustande gekommen und wie könnte es weitergehen?

In einer Woche wird in den Vereinigten Staaten ein neuer Präsident gewählt. Donald Trump hat im Oktober laut Umfragen in der Wählergunst deutlich zugelegt, sodass er nun faktisch gleichauf mit seiner Konkurrentin Kamala Harris liegt. Europas Presse fragt sich, was Trumps Aufholjagd ermöglicht hat und was sein Comeback bedeuten würde.

Nachdem am Montagabend in Tiflis zehntausende Menschen gegen das umstrittene Ergebnis der Wahl zum georgischen Parlament demonstriert haben, soll nun ein Teil der Stimmen neu ausgezählt werden. Die Wahlkommission hatte die national-konservative Regierungspartei Georgischer Traum mit 54 Prozent offiziell zum Sieger erklärt, die Opposition erhebt jedoch Vorwürfe der Wahlmanipulation. Kommentatoren fragen sich, wie es nun weitergeht.

Zum siebten Mal seit 2021 hat Bulgarien ein neues Parlament gewählt. Wie im Juni erreichte die konservative Gerb von Bojko Borissow (26,4 Prozent) den Spitzenplatz vor der reformorientierten PP-DB (14,2 Prozent). Auf den Plätzen drei und vier folgen die rechtsextreme Wasraschdane (13,4 Prozent) und die DPS des umstrittenen Oligarchen Deljan Peewski (11,2 Prozent). Die Presse ahnt nichts Gutes.

Íñigo Errejón, Parlamentssprecher der linken Regierungspartei Sumar und zuvor ein prägender Kopf bei Podemos, hat am Donnerstag seinen Rücktritt erklärt. Kurz zuvor waren anonyme Vorwürfe sexueller Gewalt gegen ihn in der Presse publiziert worden. Unter anderem geht es um "psychischen Missbrauch" und "erniedrigende" Sexualpraktiken. Errejón hat nicht nur sich selbst unglaubwürdig gemacht, kommentiert die Landespresse.

In der Nacht auf Samstag hat Israel den angekündigten Vergeltungsschlag für Irans Raketenangriffe von Anfang Oktober durchgeführt. Welche Ziele getroffen wurden, ist bisher unklar. Der Iran reagierte ambivalent: Teheran pochte auf sein "Recht" auf eine Reaktion, Ayatollah Chamenei wollte die Angriffe "weder überbewerten noch verharmlosen". Europas Presse atmet eher auf.

Einen Monat lang haben 360 Bischöfe und andere Katholiken in der Weltsynode über die Zukunft ihrer Kirche beraten. Umstritten war insbesondere, inwieweit sich die katholische Kirche demokratisieren und für Frauen in offiziellen Ämtern öffnen solle. Kommentatoren debattieren, ob das Abschlussdokument ein Hoffnungsschimmer oder Rückschlag für Reformen ist.

Am 21. Oktober wurde Odair Moniz, ein Portugiese afrikanischer Herkunft, in Lissabon unter noch nicht restlos geklärten Umständen von einem Polizisten erschossen. Danach kam es zu mehrtägigen Unruhen und Krawallen. Am Samstag demonstrierten dann parallel Menschen, die sich mit dem Opfer solidarisierten, und die Rechtspartei Chega, die sich mit der Polizei solidarisierte. Kommentatoren blicken auf die beiden Demos.

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